Näher am Menschen

NEUMAGEN-DHRON. (urs) Mit der Eröffnung einer eigenen Sozialstation in Neumagen-Dhron setzt der bisher in Thalfang und Morbach ansässige "Paritätische Sozialstation AHZ Hunsrück-Mosel" auf mehr Nähe zu den Pflegebedürftigen.

"Es geht darum, dass wir von hier aus agieren können", begründete Helmut Schuler, Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft "Paritätische Sozialstation AHZ Hunsrück-Mosel", die Eröffnung eines Ambulanten Hilfezentrums (AHZ) in Neumagen-Dhron. Bisher hätten die Mitarbeiter immer erst nach Thalfang fahren müssen, von wo aus sie dann zu ihren Touren zu kranken und pflegebedürftigen Menschen aufgebrochen sind. Das Aufgabengebiet der Sozialstation umfasst neben Behandlungs- und Grundpflege Hauswirtschaft, Familienpflege und eine 24-Stunden-Pflege, die auch die von Kindern einschließt. Die neuen Räumlichkeiten in der Poststraße 2 in Neumagen-Dhron sind bereits seit dem 1. Januar angemietet, mussten aber noch renoviert und bedarfsgerecht umgestaltet werden. Durch die Präsenz vor Ort erhofft sich die Gesellschaft des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland mehr Akzeptanz. "Es gibt da immer eine Hemmschwelle", weiß Schuler. Eine Erfahrung, die sie auch in Morbach gemacht haben, wo es seit der Eröffnung eines Büros 2002 ganz anders läuft. Ein zentrales Angebot der Sozialstation soll das "Praxisnetzwerk Demenz" sein, die Schulung ehrenamtlicher Helfer für die Arbeit mit Demenzkranken. Ein Projekt, das in Thalfang bereits im April mit 20 Teilnehmern erfolgreich startete. In Neumagen ist ein entsprechender Kurs ab September vorgesehen. Das Angebot in Thalfang war so gefragt, dass der Veranstalter einigen Interessenten wegen der begrenzten Teilnehmerzahl absagen musste. "Die Resonanz war gut. Daher wollen wir auch eine Angehörigengruppe bilden", erläuterte Daniela Eis. Die Diplom-Pädagogin ist für die Pflegeberatung zuständig und wird in Neumagen immer donnerstags eine Sprechstunde anbieten. Um die Einteilung des Personals und der Touren sowie um die Kontakte zu Ärzten oder Angehörigen wird sich Nicole Michels, die Bereichsleiterin für Neumagen, kümmern. Die gelernte Kinderkrankenschwester, die seit ihrer Ausbildung in der Altenpflege tätig ist, wird auch in der Pflege mitarbeiten. Zur Eröffnung der Station begrüßte Schuler Wolfgang Krause, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland, der in gleicher Funktion der Gemeinnützigen Gesellschaft für ambulante und stationäre Altenhilfe vorsteht. Als Vertreter des Spitzenverbandes legte Krause Wert auf die Feststellung, dass es sich bei der gemeinnützigen Sozialstation um die eines Wohlfahrtverbandes handele, die im Sinne der Gemeinwohlorientierung "bewusst nicht in Konkurrenz zu privaten Anbietern tritt, sondern einen weiterführenden Auftrag hat." Ortsbürgermeister Willi Herres begrüßte die Entscheidung der Gesellschaft, im Ort ein Ambulantes Hilfezentrum einzurichten. "Das stärkt die Infrastruktur und ist natürlich für die Menschen im Ort äußerst wichtig." Unabhängig davon suche die Gemeinde mit dem Träger das Gespräch wegen eines weiteren Anliegens. Ihr Wunsch ist die Einrichtung eines betreuten Wohnheimes.

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