Nahe am Sender gebaut

Ein Sendemast für Fernsehprogramme mit 22 Sendern für Mobilfunk in Reil ist Grund für ein Verfahren vor dem Verwaltungsgericht. Ein Nachbar der Anlage fühlt sich durch den Mast beeinträchtigt.

Reil/Trier. Muss ein Bürger einen Sendemast für Fernsehprogramme sowie Sender für Mobilfunk in unmittelbarer Nähe seines Wohnhauses hinnehmen? Oder sollten die Mobilfunknetz-Betreiber zum Abbau der Antennen gezwungen werden, da es einen Alternativstandort gibt, bei dem keine Menschen in nächster Nähe leben? Mit dieser Fragestellung muss sich derzeit das Verwaltungsgericht Trier (Aktenzeichen 5 K 757/07.TR) beschäftigen.Geklagt hatte der Reiler Rudolf Hochscheid, der sich gegen den von der SWR Media Services GmbH betriebenen Sendemast wendet. Er bezweifelt, dass die Baugenehmigung für die 28 Meter hohe Anlage aus den 60er Jahren rechtlich einwandfrei ist. Vor allem aber machen ihm die 22 Sendeanlagen für die Mobilfunknetze D 1, D 2 und E plus zu schaffen, die seit 1990 am Turm installiert worden sind. O{-2} nutzt ehemaligen Strommast

Gleich zu Beginn des Termins machte der vorsitzende Richter Reinhard Dierkes deutlich, dass nach so langer Zeit der Sendemast Bestandsschutz habe. Davon unabhängig sei zu prüfen, ob bei der späteren Anbringung der Mobilfunk-Antennen alle Bestimmungen eingehalten worden sein. Denn auch in diesem Punkt gegen die Meinungen auseinander. Während der Anwohner davon ausgeht, dass die Sicherheitsbereiche rund um die Antennen weit in sein Grundstück hineinragen und seine Gesundheit beeinträchtigt werden könnte, geht die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich als Genehmigungsbehörde davon aus, dass es keine Beeinträchtigungen gibt. Wie das Verwaltungsgericht Trier urteilt, werden die Prozessparteien in einigen Tagen erfahren, da der Urteilsspruch schriftlich zugestellt wird. Peter Teusch, zuständiger Sachgebietsleiter bei der Kreisverwaltung, geht davon aus, dass die Klage abgewiesen wird. Rudolf Hochscheid hofft, dass die Mobilfunkbetreiber ihre Anlagen abbauen müssen. Schließlich gebe es einen geeigneteren Alternativstandort. "Mehrere hundert Meter entfernt wird O{-2} auf einem ehemaligen RWE-Strommast seine Sender installieren", sagt Hochscheid. Dort könnten auch andere Netzbetreiber ihre Anlagen installieren. "Das nächste Haus ist mehr als 500 Meter entfernt", sagt der Reiler. Der Fernseh-Sendemast ist 20 Meter von Hochscheids Haus entfernt.

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