Nahrungsproduzent und Energielieferant

Wittlich. (chb) Anbauverträge und nachwachsende Rohstoffe als Chance für die heimische Landwirtschaft waren Schwerpunkte des "Tags der Landwirtschaft" der Raiffeisen-Waren-Zentrale. Fachvorträge und Beiratswahlen ergänzten die Veranstaltung.

"Der Kunde bestimmt was produziert wird", so fasst Klaus Mathy, Leiter der Raiffeisenwarenzentrale (RWZ) Mosel-Eifel-Hunsrück, die Veränderungen am Markt zusammen. Hat der Landwirt früher den Kunden Waren angeboten und dieser wählte aus, so ist es heute umgekehrt.Produziert wird, was der Künde wünscht

Der Kunde, beispielsweise eine Mühle, setzt vor der Saat fest, was sie haben möchte, welche Menge, welche Sorte, welche Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen, wie hoch der Eiweißgehalt des Getreides sein muss. Die Erzeuger produzieren dann nach diesen Maßgaben und vor der Ernte wird der endgültige Preis ausgehandelt. Ein weiterer Wandel am Markt ist der Trend hin zu nachwachsenden Rohstoffen. Raps für Biodiesel und Rapsölheizungen, Getreide zur Ethanolherstellung oder der Mais- und Getreideanbau für Biogasanlagen sind hier wichtige Standbeine. In den nächsten 20 Jahren, so die Prognosen, wird 40 Prozent der Energie aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. "Auch für unsere Region hat das Folgen, der Markt für Braugerste ist seit Jahren rückläufig, die Bauern setzen jetzt vermehrt auf Wintergetreide und Mais für Biogasanlagen, das ist für sie zur Zeit die Chance, am Markt bestehen zu bleiben, denn in den meisten Betrieben sind die finanziellen Reserven aufgebraucht", erklärt Waldemar Braband von der RWZ. Den Fachvorträgen der RWZ-Fachberater und den eingeladenen Referenten zu den Themen "Düngung", "Siliermitteleinsatz", "Spurenelemente", "Pflanzenschutzmaßnahmen" und "Abdecken" hörten die über 100 geladenen Landwirte konzentriert zu. "Die Themenauswahl für die Tagung bestimmt unser ehrenamtlicher Beirat, der aus Haupterwerbslandwirten besteht, und als Bindeglied zwischen Landwirten und Raiffeisenzentrale fungiert. So können wir sicher sein, dass die Themen auch bei den Zuhörern Interesse finden", berichtet Klaus Mathy. Aus dem Beirat sind satzungsbedingt Albert Mertes als Beiratsvorsitzender und Hans Burbach ausgeschieden. Stefan Zenz und Matthias Johentges sind nachgerückt. Ein neuer Beiratsvorsitzender wird in der nächsten Sitzung gewählt.

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