Fackeln beleuchten den Weg in den Ausoniusgarten, verspielte Dekoration mit Rosen und Efeu allenthalben, farbige Strahler tauchen die Skulpturen und die alten Bäume ins rechte Licht. In der Petruskapelle erleuchten zahllose Kerzen das Gemäuer. "Dieser Abend in dieser Kulisse und mit so viel Historie ist ein absolutes Highlight", schwärmt Sabine Eifel aus Trittenheim. "Und dazu der Gesang", sagt sie. Ihre zwölfjährige Tochter Kim ist begeistert von der Musik der Flötistinnen, "und vor allem das Saxofon ist toll". Damit meint sie die Improvisationen von Anne Kaftan mit dem Sopran-Saxofon und Stephan Langenberg am Akkordeon. Die beiden beginnen improvisierend und enden in einer Komposition und ziehen so die 300 Besucher in ihren Bann. Gefühlvoll überzeugen die vier Flötistinnen "Flauti Giocosi" mit den Träumereien aus den Kinderszenen von Robert Schumann (1810-1856). Es ist schon der dritte Sommernachtstraum, den der Kirchenchor "Cäcilia" im Ausoniusgarten präsentiert. Erstmals stehen die Akteure auf einer Naturbühne; eigens für solche Veranstaltungen wurde eine Trockenmauer errichtet. "Vorbei die Zeiten mit aufwändigem Aufbau des Holzpodiums", erzählt die Vorsitzende Margit Maehs-Scholtes voller Stolz im Gespräch mit dem TV. Frau Musica zeigt sich an diesem Abend in neuer, andersartiger Gestalt. "Es lebe die Musik", fordert Moderatorin Hilde Stefan die Gäste auf: "Stimmen Sie mit ein!" Sie ist stellvertretend für Frau Musica vor Ort, als Zeichen für Musik hat sie Flöten an ihrer Kleidung. Unter dem Dirigat von Dorothee Rausch-Arend singen die 35 Sänger auch moderne und schräge Stücke. "Mir gefallen die modernen Stücke besser als die herkömmliche Kirchenmusik", sagt Bärbel Kehrein aus Thalfang und zieht ihre braune Wolldecke übers Knie. "Das kann man heute gut gebrauchen." Sagt's und lauscht den Klängen des Chors.