Nein zu Vorstands-Idee

MORBACH. (urs) Eine klare Abfuhr erteilten die Mitglieder der VR-Bank Hunsrück-Mosel dem Vorstand für dessen Vorschlag, statt einer Mitgliederversammlung künftig eine Vertreterversammlung einzuberufen.

Eine Vertreter-Versammlung statt der bisherigen Mitglieder-Versammlung? Der Vorschlag des Vorstands der VR-Bank Hunsrück-Mosel, dass künftig nur mehr 64 von den Mitgliedern zu wählende Vertreter die Rechte der 6494 Mitglieder wahrnehmen sollten, stieß bei den rund 350 anwesenden Stimmberechtigten auf wenig Gegenliebe. Statt der erforderlichen Dreiviertel-Mehrheit sprachen sich nur 36,73 Prozent in geheimer Abstimmung dafür aus. "Damit ist die Vertreterversammlung mit einem klaren Votum von ihnen abgelehnt", sagte Aufsichtsratsvorsitzender Willi Gorges. Dessen Kollege Markus Bäumler hatte zuvor versucht, die Mitglieder für die Änderung zu sensibilisieren. Ziel sei eine repräsentativere Vertretung aller Mitglieder angesichts der relativ geringen Versammlungsbeteiligungen. Im Vorjahr waren seien nur sieben Prozent der 6625 Mitglieder anwesend gewesen. Die Diskussion ließ das Abstimmungsergebnis erahnen. "Warum sollten wir auf unser Recht verzichten", fragte ein Traben-Trarbacher, der seit 40 Jahren dabei ist. Sich nicht mehr beteiligen zu können, könne nicht Sinn einer Genossenschaftsbank sein. Zuvor hatte der Vorstand sich deutliche Kritik zum Jahresabschluss anhören müssen. Die Bilanzsumme verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um fast zwei Millionen Euro. Der Netto-Ertrag sank von 897 000 Euro auf 110 000 Euro. Trotz aller Kritik fielen die Beschlüsse der Mitgliederversammlung zum Jahresabschluss und zur 5,5-prozentigen Dividenden-Ausschüttung einstimmig aus.

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