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BERNKASTEL-WITTLICH. (red) Der Integrationsfachdienst (IFD) feiert sein 15-jähriges Bestehen. In den Kreisen Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Daun, der Stadt Trier und dem Kreis Trier-Saarburg werden derzeit mehr als 500 schwerbehinderte Menschen, Hörbehinderte und psychisch Erkrankte beraten und betreut.

Ziele des IFD sind die Unterstützung im Arbeitsleben sowie Arbeitsvermittlung. Maßgebender Kostenträger ist das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung. Vor 15 Jahren begann die Arbeit in der Großregion Trier unter dem Namen "Psychosozialer Dienst". Heute arbeitet der Integrationsfachdienst in dem inzwischen gegründeten Trägerverbund aus Caritasverband für die Region Trier, SKM - Katholischer Verein für soziale Dienste Trier, ibis acam GmbH, Lernen Fördern TG RLP und Berufsfortbildungswerk (BFW) des DGB. Der Integrationsfachdienst gliedert sich in drei Teilbereiche: Vermittlungsberatung, Berufsbegleitende Beratung und Betriebsberatung. Die Vermittlungsberatung umfasst die Betreuung und Vermittlung behinderter arbeitssuchender Menschen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Dazu stehen im Verbund 150 Plätze zur Verfügung. Zusätzlich gibt es 25 Plätze für psychisch erkrankte Menschen und 20 Plätze für Menschen mit einer Hörbehinderung. In den vergangenen 15 Jahren ist die positive Resonanz der Arbeitgeber auf die Dienste gewachsen. Körperbehinderte Menschen, Hörbehinderte und Menschen mit einer Lernbehinderung werden schwerpunktmäßig vermittelt. Die Chancen psychisch erkrankter Menschen sind leider immer noch geringer. Vorurteile oder fehlendes Wissen über psychische Erkrankungen stellen ein Einstellungshindernis dar.Hilfe bei Problemen im Arbeitsleben

Die Berufsbegleitende Beratung gibt Hilfe und Unterstützung bei Problemen im Arbeitsleben für behinderte Menschen und deren Arbeitgeber. Begleitung bei Gesprächen in Betrieben sind ebenso möglich wie vertrauliche Einzelgespräche - in enger Zusammenarbeit mit Ärzten und Kliniken. 2004 wurden 320 Menschen längerfristig unterstützt. In 79 Prozent der Fälle wurden Arbeitsplätze gesichert. Arbeitgeber sehen sich laut IFD stärker verpflichtet, Probleme zu lösen und Arbeitsplätze zu sichern, wenn die Behinderung durch einen Schwerbehindertenausweis dokumentiert ist. Bei psychischen Erkrankungen wird jedoch häufiger vor einer Dokumentation der Behinderung durch einen Ausweis abgeraten, um eine befürchtete Stigmatisierung zu vermeiden. Grundsätzlich ist gerade in kleineren und mittelständischen Unternehmen der Region laut IFD die Bereitschaft der Arbeitgeber und der Kollegen sehr hoch, einen langjährigen Kollegen zu unterstützen und zu entlasten, der längerfristig erkrankt ist oder eine Behinderung hat. In der ländlichen Region wirkten familiäre und persönliche Kontakte oder die Einbindung in ein dörfliches Umfeld positiv, teilte der Fachdienst mit. Die Betriebsberatung gibt Information und Beratung für Arbeitgeber bei allen Fragen rund um die Einstellung und Beschäftigung behinderter Menschen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei es wichtig, die Belange behinderter Menschen nicht aus dem Auge zu verlieren. Kontakt Vermittlungsberatung - Unterstützung bei der Arbeitssuche: Lernen Fördern Trägergesellschaft RLP, Telefon: 06531/9719144; bernkastel.ifd@lernen-foerdern-rlp.de; Kontakt Berufsbegleitende Beratung - bei Problemen im Arbeitsleben: SKM - Katholischer Verein für soz. Dienste Trier, Telefon 0651/146500; ifd-skm.trier@t-online.de; IFD für hörbehinderte Menschen: Caritasverband für die Region Trier, Telefon 0651/2096-270; Fax: 0651/2096-259; poetschke.petra@caritas-region-trier.de; Betriebsberatung: Caritas, 0651/2096-280; mueller.gerd@caritas-region-trier.de.

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