Neue Chance für zwei Azubis

ALF. Voller Tatendrang erscheinen Claudia Christ und Philipp Reiz jeden Morgen an ihrem neuen Arbeitsplatz bei der Firma Huhtamaki in Alf. Die 19-Jährige aus Mittelstrimmig und der 18-Jährige aus Kennfus sind sehr froh, dass sie der Kunststoff verarbeitende Betrieb ohne Zögern in die Reihen der rund 500 Mitarbeiter aufgenommen hat, damit sie ihre Ausbildung zu Industriekaufleuten beenden können.

 Claudia Christ und Philipp Reiz sind froh, dass sie ihre unverschuldet unterbrochene kaufmännische Lehre bei Huhtamaki in Alf beenden können.Foto: Brigitte Meier

Claudia Christ und Philipp Reiz sind froh, dass sie ihre unverschuldet unterbrochene kaufmännische Lehre bei Huhtamaki in Alf beenden können.Foto: Brigitte Meier

Völlig überraschend und hart hatte die Jugendlichen vor einigen Wochen die Kündigung ihrer Ausbildungsverträge getroffen. Aus betriebsbedingten Gründen sollten Claudia und Philipp ihre vor einem halben Jahr begonnene Lehre nicht fortsetzen können.

Bewerbungen hatten schnell Erfolg

Enttäuscht und ohne große Hoffnungen machten sich die beiden aufs Neue an die Arbeit, die sie eigentlich vorerst hinter sich lassen wollten: Branchenbücher wälzen, Adressen und Telefonnummern suchen, Personalbüros anrufen, Bewerbungen schreiben, jeden Morgen sehnsüchtig auf die Post warten und - Absagen kassieren.

Doch Otmar Schmitz, Personalchef bei Huhtamaki, sah in den Bewerbungen der beiden gekündigten Azubis, eine Herausforderung und lud sie unverzüglich zum Vorstellungsgespräch ein. Einige Tage später saßen Claudia und Philipp bereits im Büro ihres neuen Ausbildungsbetriebes. "Natürlich hatten wir unseren Bedarf an kaufmännischen Auszubildenden bereits gedeckt, aber das war ein regionaler Notfall", sagt Schmitz.

Als Mitglied im Tarifverband der chemischen Industrie habe der Betrieb das Ziel, Ausbildungsplätze zu schaffen: "Wir hätten es nicht verantworten wollen, dass Claudia und Philipp ihre Lehre nicht hätten beenden können", versichert der Personalchef. Die Betriebsleitung und der Betriebsrat freuten sich, den jungen Menschen eine neue Perspektive geben zu können. Im übrigen passe die spontane Entscheidung in die Strategie von Huhtamaki in Alf, berichtet Schmitz weiter: "Wir möchten unsere künftigen Fachkräfte aus dem eigenen Nachwuchs rekrutieren." Zur Firmenpolitik gehöre auch, möglichst viele Arbeitnehmer aus der Region zu beschäftigen.

Viele neue Eindrücke in der Einarbeitungsphase

Claudia und Philipp haben sich bereits gut eingearbeitet, obwohl sie noch einige Zeit brauchen werden, bis sie alle Abläufe in den verschiedenen Abteilungen des riesigen Betriebes kennen. Da ihnen der neue Ausbildungsplatz sicher ist, können sie sich ganz auf ihre zukünftige Karriere konzentrieren. Claudia möchte sich neben ihrer Lehre in Fremdsprachen gründlich weiter bilden, und Philipps Vorliebe gilt den vielfältigen Möglichkeiten der Arbeit am PC. 1965 errichtete die Firma Bellaplast in Alf eine Produktionsstätte für Kunststoffverpackungen. Ende der 80er Jahre wurde Bellaplast Teil der Polarcup, die zum finnischen Huhtamaki Konzern gehört. Huhtamaki produziert über 6,3 Millionen Kunststoffbecher, und mit rund 500 Mitarbeitern ist das Unternehmen der größte Arbeitgeber im Kreis Cochem-Zell.

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