Neue Straße, alter Ärger

Aus Sicht der Anwohner unnötig viele LKW nutzen die Ortsdurchfahrt Hetzerath. Ihr Protest ist inzwischen beim zuständigen Minister angekommen, der eine Verkehrszählung zugesagt hat.

 Zahlreichen Hetzerather Bürgern geht der Lärm der LKW auf die Nerven, die die kürzlich eingeweihte Ortsdurchfahrt benutzen. TV-Foto: Harald Jansen

Zahlreichen Hetzerather Bürgern geht der Lärm der LKW auf die Nerven, die die kürzlich eingeweihte Ortsdurchfahrt benutzen. TV-Foto: Harald Jansen

Hetzerath. Der Bau neuer Straßen in Hetzerath hat lange gedauert, gerade den Geschäftsleuten in den betroffenen Streckenabschnitten einiges abverlangt und soll nach Worten von Ortsbürgermeister Otmar Mischo so etwas wie eine Initialzündung für die Entwicklung der Gemeinde sein. Doch trotz Eröffnungsfests samt Ministerbesuch vor einigen Tagen ist einigen Hetzerathern alles andere als feierlich zu Mute. Unter anderem in Leserbriefen im TV haben sie sich heftig über die Situation im Ort beschwert. Schon morgens um 5 oder 6 Uhr rauschten in hoher Geschwindigkeit LKW durch den Ort. Teilweise würden Gehwege mitbenutzt, Bremsspuren zeugten von riskanten Fahrmanövern und die Häuser würden verdreckt, heißt es nahezu übereinstimmend in den Zuschriften. Ortsbürgermeister Mischo kennt diese Beschwerden. Er selbst ist alles andere als froh über den Ist-Zustand. "Der Ausbau der Ortsdurchfahrt soll die weitere Entwicklung des Orts stärken", sagt Mischo. Doch wer bringe sein an der Straße gelegenes Haus in Ordnung, wenn es durch von LKW aufgewirbelten Schmutz und durch die Gischt innerhalb kurzer Zeit wieder dreckig würde? Die Urheber von Lärm und Schmutz sind nach Mischos Worten vor allem im Umkreis Hetzeraths zu suchen. Es seien nicht unbedingt ausländische LKW-Fahrer, die die L 141 zwischen Wittlich und Schweich nutzten, um die Autobahnmaut zu sparen. "Es sind oft LKW von Betrieben, die aus der Gegend kommen und die genauso gut die Autobahnauf- und -abfahrt Salmtal benutzen könnten", berichtet Mischo. "Wenn die Fahrer hier in Hetzerath sich wenigstens ein Brötchen kaufen, sei das etwas anderes", sagt der Ortsbürgermeister. Er geht jedoch davon aus, dass dies in den wenigsten Fällen so ist und es um das Sparen der Maut geht. Von der Belastung durch den LKW-Verkehr sich ein Bild machen konnte auch Verkehrsminister Hendrik Hering. Der war zur Eröffnung der Ortsdurchfahrt nach Hetzerath gekommen und dabei auch auf die Schwerlastverkehrs-Problematik angesprochen worden. Der Minister habe erklärt, "dass der Landesbetrieb Mobilität Ende des Jahres eine Verkehrszählung beziehungsweise eine Verkehrsbefragung" vornehme. Dies teilt Birgit Küppers, Pressesprecherin des Landebetriebs Mobilität Koblenz auf Anfrage mit. Die Ergebnisse und Erkenntnisse sollen laut Küppers anschließend mit der Ortsgemeinde Hetzerath diskutiert werden. Die Verkehrssituation ist auch eines der Themen bei der Jahreshauptversammlung des Gewerbevereins Hetzerath am heutigen Dienstag um 20 Uhr im Saal Paltzer.

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