Neue Wohnungen am Bernkastel-Kueser Moselufer

Bernkastel-Kues · 29 Wohnungen will Ralf Kohlhaas in bester Lage in Bernkastel-Kues schaffen. Damit wird eine Baulücke in der Saarallee gegenüber dem Weingut Witwe Thanisch geschlossen. Der Geschäftsführer der K1 Bauprojekt GmbH investiert 6,5 Millionen Euro.

Neue Wohnungen am Bernkastel-Kueser Moselufer
Foto: (m_mo )

Bernkastel-Kues. Noch sieht das Grundstück ein wenig wie ein verwunschener Garten aus. Zur Straße hin sieht man ein rostiges Eisentor, Weinstöcke wachsen vor sich hin, ein Pfad führt in einen Garten mit alten Obstbäumen. Aber bald schon sollen hier die Bagger arbeiten.
Zirka 6,5 Millionen Euro investiert Ralf Kohlhaas in einen Neubaukomplex, der an der Saarallee (L 47) genau gegenüber dem Weingut Witwe Thanisch entstehen soll.
Dort, wo derzeit noch der Wingert steht, sollen bald drei Gebäude gebaut werden, in denen insgesamt 29 Wohnungen untergebracht werden. 2700 Quadratmeter Wohnfläche sollen auf einer Bruttogeschossfläche von 3500 Quadratmetern entstehen.
"Ich verarbeite keine nassen Steine mit mehreren Lagen Kleber und Dämmstoff", sagt Kohlhaas und nimmt damit Bezug auf manche Methoden der Wärmedämmung, die derzeit verbreitet sind. Stattdessen verwendet Kohlhaas in seinem Projekt an der Saarallee eine sogenannte monolithische Bauweise mit feuergebrannten Tonsteinen. "Ich bin kein Freund davon, ein Haus mit mineralölerzeugten Produkten zuzukleistern. Mit den Ziegeln erfüllen wir auch die Vorgaben der KfW 70", so Kohlhaas weiter.Breite Zustimmung


"Unsere Baupläne fanden bei den Gremien breite Zustimmung", sagt Kohlhaas. Das erste Gebäude, das an der Grenze zur Straße stehen wird, soll sich in die Bauzeile einfügen. Deshalb hat es ein Satteldach, Fenster mit Gesimsen und Sockel mit Natursteinverblendungen. Auch die historische Trockensteinmauer an der Saarallee soll weitestgehend erhalten bleiben.
Die beiden hinteren Häuser haben Flachdächer. "Wir beschäftigen bei der Baumaßnahme vorwiegend regionale Firmen. Mir ist es wichtig, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt", sagt der Bauunternehmer, der ursprünglich aus der Region Trier stammt.
Bis die Häuser stehen werden, müssen noch kleinere Wirtschaftsgebäude abgerissen werden. Das soll im September erfolgen. Der Baubeginn wäre dann im Oktober 2015, inklusive Außenanlagen sollen die Wohnungen im Frühjahr 2017 fertig sein. Die 29 Einheiten haben Grundflächen von 68 bis 143 Quadratmetern und sind alle barrierefrei. Pro Haus gibt es zudem eine komplett rollstuhlgerechte Wohnung.
"Wir sprechen Leute an, die am Knackpunkt sind und sich fragen: Sollen wir wieder in die Stadt ziehen?" - so beschreibt Kohlhaas seine Interessenten, die unter anderem aus Morbach, Monzelfeld und Wittlich kommen. Aber auch ein Käufer aus Südafrika ist dabei. "Das ist ein Weinhändler, der hier eine Zweitwohnung gesucht hat", sagt der Unternehmer, der sich aber auch junge Familien als weitere Kunden wünscht. "Wir haben einen alten Obstbaumbestand - und elf Wohnungen haben Burgblick. Wie ich hörte, ist das den Bernkastel-Kuesern sehr wichtig."Infrastrukturelle Top-Lage


Wolfgang Port, Stadtbürgermeister von Bernkastel-Kues, erklärt dem TV gegenüber, dass dies ein gutes Beispiel für die Maxime "Innenentwicklung vor Außenentwicklung" sei. Diese besagt, dass es sinnvoller ist, Baugebiete im Ort bereitzustellen, als immer mehr Neubaugebiete am Ortsrand zu entwickeln. Denn damit würde die Struktur eines Ortes erhalten bleiben.
Port: "Es gab eine lange Diskussion darüber, ob das Gebäude in den Bestand passen würde. Aber mit dem Satteldach und den Gesimsen fügt es sich ein. Ein großer Teil des Rates hat dafür gestimmt." Was die Lage betrifft, sagt Port: "Infrastrukturell ist das eine 1A-Lage - mit Geschäften, Arztpraxen und dem Moselufer in der Nähe."

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