Neuer Plan bestätigt Klinik-Konzept

WITTLICH/BERNKASTEL-KUES. Im Verbundkrankenhaus Bernkastel-Kues-Wittlich wurde der neue Landeskrankenhausplan positiv aufgenommen. Geplante Schwerpunkte hat der Plan bestätigt.

"Mit den Entscheidungen im neuen Landeskrankenhausplan sind wir zufrieden." So fasste der ärztliche Direktor des Verbundkrankenhauses Bernkastel-Kues-Wittlich, Dr. Thomas Zimmer, die Stimmung der Verantwortlichen angesichts des Plans, der Mitte der Woche bekannt gegeben wurde, in einem Pressegespräch zusammen.Die für die beiden Kliniken Wittlich und Bernkastel-Kues geplanten und großteils schon umgesetzten Schwerpunkte seien im Landeskrankenhausplan, der bis 2007 gültig ist, nun offiziell dokumentiert und könnten weiter ausgebaut werden. Die im Plan genannte Reduktion der Bettenzahl um 43 (von 539 auf 496) sehen die Klinikvertreter gelassen. Der kaufmännische Direktor des Verbundkrankenhauses, Stefan Mathy erklärte: "In Zeiten von Fallpauschalen spielt die Bettenzahl nicht mehr die Rolle. Es kommt auf die Zahl der behandelten Fälle an."Trotz weniger Betten: Höhere Fallzahlen erwartet

Trotz der Reduktion der Bettenzahl erwarten die Klinikvertreter in Zukunft einen Anstieg der Fallzahlen. Möglich ist dies dadurch, dass sich die Verweildauer der Patienten vor allem aufgrund der Verbesserung medizinischer Methoden in den Kliniken stetig verkürzt. Zudem würden immer mehr Eingriffe ambulant vorgenommen.Nur mit Hilfe der Klinik-Schwerpunkte ist es möglich, die vom Land neu vorgeschriebenen Mindestanzahlen an Eingriffen in den verschiedenen medizinischen Bereichen zu gewährleisten. "Und diese Mindestzahlen dienen der Qualitätssicherung", so Zimmer.In der Doctorstadt bleibt nach wie vor der Schwerpunkt Diabetologie bestehen. Zimmer: "Hier haben wir ein gelungenes Beispiel von Integration. Die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten funktioniert jetzt schon sehr gut."Neu für Bernkastel-Kues ist die Psychosomatik als Schwerpunkt. Hier soll in Zukunft die ärztliche Fachkompetenz weiter ausgebaut werden. Zudem soll eine Kooperation mit niedergelassenen Ärzten oder auch der Reha-Klinik etabliert werden.In der Chirurgie sieht Zimmer ein hohes Potenzial für ambulante Eingriffe. Auch diese sollen schwerpunktmäßig in der Doctorstadt mit den in der Klinik angestellten Ärzten erfolgen. Die neuen Operationssäle böten dafür optimale Bedingungen.In Wittlich werden in Zukunft schwerpunktmäßig die Fälle der Gastroenterologie, Kardiologie, Kinderheilkunde sowie der Unfall- und Gefäßchirurgie behandelt. Zudem gilt die Kreisstadt als Zentrum zweiter Ordnung in Sachen Schlaganfall. Dies wird gewährleistet durch die so genannte Stroke Unit, einer Station, die die Versorgung der Schlaganfall-Patienten rund um die Uhr gewährleistet. Positiv sehen die Klinikvertreter auch die im neuen Krankenhausplan festgeschriebene Erhöhung der Bettenzahl auf der Intensivstation von 16 auf 21, für die schon lange gekämpft worden sei. In Bernkastel-Kues bleiben sechs Intensiv-Betten. Zu den zehn Betten in Wittlich kommen fünf neue hinzu. Auch die Bettenzahl in der Psychiatrie in Wittlich wird erhöht, von 72 auf 75.Immer noch bestehenden Ängsten, die Fusion gehe zu Lasten der Klinik in Bernkastel-Kues, treten die Krankenhaus-Vertreter entschieden entgegen und verweisen auf die neuen Schwerpunkte. Die mit dem neuen Landeskrankenhausplan verbreitete Meldung von der geschlossenen HNO-Abteilung in Bernkastel-Kues sei zudem alt, so Mathy. Die Abteilung sei schon Anfang des Jahres geschlossen worden und diese Planung sei bereits Bestandteil des vorhergehenden Landeskrankenhausplans gewesen.Die Schließung der Geburtshilfe in Bernkastel-Kues zum Ende des Jahres entspreche der generellen Tendenz, Geburtshilfe und Kinderheilkunde an einem Ort zusammenzuziehen. Die Gynäkologie in Bernkastel-Kues bleibe wie vorher auch als Belegstation erhalten.

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