Neuer Schwung und frische Ideen nötig

COCHEM-ZELL. (fp) Vor 20 Jahren schlossen sich 75 Cochem-Zeller Winzer zusammen und veranstalteten die erste Mosel-Wein-Messe. Die gibt es schon lange nicht mehr, wohl aber den gleichnamigen Verein. Aber auch der tut sich schwer, wie die Jahreshauptversammlung deutlich machte. Es braucht neue Ideen und Mitglieder.

Eher bescheiden der Besuch bei der Jahreshauptversammlung des Mosel-Wein-Messe-Vereins. Nur 20 Mitglieder hatten den Weg nach Poltersdorf gefunden. Kaum überraschend, stand doch turnusgemäß die Neuwahl des Vorstands an. "Dann lassen sich traditionell wenige sehen", bedauerte Vorsitzende Hildegard Moritz. Wie auch immer, der neue Vorstand ist auch weitgehend der alte. Einstimmig gewählt wurden die, die sich bereit erklärten, weiter Verantwortung zu tragen: Hildegard Moritz, Günter Leitzgen, Rudi Kochems, Hans-Theo Loosen, Karl Schauf jr., Johannes Scheid und Günter Andre. Sie werden den oder die Vorsitzende(n) bald aus ihrer Mitte wählen. Und machten deutlich, dass sie sich künftig ein wenig mehr Unterstützung seitens der Vereinsmitglieder wünschen. Davon gibt es allerdings nicht mehr so viele. Acht Austritte im vergangenen Jahr, das macht Sorge. "Unser Verein dümpelt so vor sich hin", sagte Günter Leitzgen und schlug eine Kooperation oder Fusion mit dem Arbeitskreis der Winzermeister, Weinbautechniker und -ingenieure vor. Vorgespräche gab es schon. Zuvor hatte Geschäftsführer Georg Klingert ein Fazit des vergangenen Jahres gezogen. Manches habe sich nicht umsetzen lassen, etwa die geplante Rotweinprobe, eine Weinpräsentation in Belgien oder ein ansprechendes Prospekt, an dem man sich schon seit Jahren erfolglos versucht. Uneingeschränkt positiv wertete man dagegen die erneute Ausrichtung eines Weinfestes in Wattenscheid und vor allem die Jungweinprobe, erstmals über zwei Tage: die Juroren bereits am Samstag, das Publikum am Sonntag. Dadurch konnten die Siegerweine schon im Rahmen der Veranstaltung bekannt gegeben werden. Daran hält der Verein in diesem Jahr fest. Die Jungweinprobe ist aber etwas später terminiert, auf den 13./14. Mai. Dann müsste der "Neue" weitgehend abgefüllt sein. Überlegt wird weiter die Schaffung schmucker Weinregale, die, so die ursprüngliche Absicht, bei diversen Gelegenheiten aufgebaut werden könnten, auch in den Verkehrsämtern. Nach intensiver Diskussion - manchen schien die Konzeption Weinregal relativ unausgegoren - kam man schließlich überein, wenn überhaupt den Schwerpunkt des Einsatzes auf den neuen Ferienpark zu legen. Auch den WM-Standort Bad Bertrich will man kreativ nutzen. Und nicht zuletzt beim Thema Flughafen Hahn hat man sich vorgenommen, endlich Akzente zu setzen, und zwar in den Abflugländern, wie Rudi Kochems forderte. Nur das verspreche Erfolg.

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