Neues Nachdenken und Zusammenrücken

Berglicht. (gkl) Nun ist sie also auch für den Bereich Bernkastel, Piesport und Morbach vollzogen, die offizielle Neuordnung des Dekanates. De facto besteht der neue Großbezirk schon seit dem 1. April.

Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Wallfahrtskirche von Berglicht vollzog der Trierer Weihbischof diese Gründung nun auch für die Öffentlichkeit. 35 400 Katholiken sind in einem Gebiet von 925 Quadratkilometern zu einer organisatorischen Einheit zusammengefasst. Wie schon vor einigen Wochen in Springiersbach, wo das neue Dekanat Klausen-Manderscheid-Traben-Trarbach-Wittlich gegründet wurde (der TV berichtete), ließ Schwarz zu Beginn des Gottesdienstes zunächst die Ernennungsurkunden des neuen Dechanten, Pfarrer Matthias Veit aus Osann-Monzel, und seines Definitors, dem Bernkastel-Kueser Pfarrer Georg Moritz, verlesen. Ihnen zur Seite steht der Dekanatsreferent Martin Backes. Schwarz war es offensichtlich ein persönliches Anliegen, den bisherigen Dechanten der beiden nun zusammen gelegten Dekanate Bernkastel-Piesport und Morbach für ihre geleistete Arbeit zu danken. Sowohl Karl-Josef Albrech aus Morbach als auch Manfred Müller, Pfarrer in Wehlen und Ürzig, haben über lange Zeit ihren Dekanaten vorgestanden. Bei Müller waren es 23 Jahre, in denen er die Verantwortung trug. Dass die Umstrukturierung des Bistums Trier und seiner Dekanate nicht nur von eitel Sonnenschein begleitet wird, sondern vielmehr die Konsequenz aus immer schwieriger werdenden Verhältnissen ist, wurde während des Gottesdienstes deutlich. Leitfaden der Messe war das Evangelium vom Sämann, dessen Samen auf den Weg, unter die Dornen und auf fruchtbaren Boden fällt. In seiner Predigt sagte Schwarz, dass die Bodenverhältnisse in der Kirche sich geändert haben. "Die Aussaat wird nicht leichter. Die Kirche ist kein Land, in dem Milch und Honig fließen", sagte Schwarz und räumte ein, dass in den Vorhaben der Neuordnung auch Risiken vorhanden sind, ohne diese jedoch genau zu benennen. Mit Nachdruck betonte Schwarz: "Wir brauchen ein neues Nachdenken. Wir brauchen Konzentration und Zusammenrücken." Schwarz ging auch auf die Strukturen des neuen Dekanates ein, erwähnte dankbar die drei Ordensgemeinschaften, die vorhandenen Altenheime und die insgesamt 15 Kindergärten in katholischer Trägerschaft. Hierzu sagte er ausdrücklich, dass man sich um die Kindergärten keine Sorgen machen müsse. Ihr Fortbestand werde nicht in Frage gestellt. Dass aber auf anderen Gebieten noch viele Fragen offen sind, bestätigte auch der neue Definitor. Zuversichtlich sagte Moritz im TV -Gespräch: "Natürlich ist noch manches über den neuen Weg, den wir gehen wollen und müssen, zu klären. Wichtig aber ist, dass wir ein Ziel vor Augen haben, das es zu erreichen gilt." Während viele organisatorische Maßnahmen der Umstrukturierung die Gläubigen nur am Rande betreffen, gibt es aber auch Konsequenzen, die den Einzelnen direkt angehen. So hat das Generalvikariat inzwischen eine Neuordnung der Firmpraxis bekannt gegeben. Danach werden Firmungen in Zukunft alle zwei Jahre stattfinden. Bisher galt ein dreijähriger Rhythmus. Allerdings wird die Spendung dieses Sakramentes konzentriert auf zentrale Kirchen. Wegen der Vielzahl der Pfarreien ist eine Spendung in jeder einzelnen Pfarrkirche nicht möglich. Der jährliche Rhythmus ist nur noch in Gemeinden möglich, deren Anzahl der Firmlinge bei mindestens 30 liegt.

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