Neumagener spendet 62,5 Liter Blut
NEUMAGEN-DHRON. Der DRK-Ortsverein Neumagen-Dhron hat treue Spender. Einer der 39 kürzlich Geehrten ist Alfred Rosenkranz, der schon 125-mal Blut gespendet hat. Doch Edmund Anderle und Gerhard Röder sind ihm als 100-fache Spender dicht auf den Fersen.
Alfred Rosenkranz zählt nicht zu denen, die sich nur in der Weihnachtszeit spenden. Seit Jahrzehnten spendet er mindestens zwei Mal pro Jahr. Doch nicht etwa Bares. Was der 63-Jährige zu geben hat, ist etwas viel Wertvolleres. Er spendet sein eigenes Blut. Und das mittlerweile schon 125-mal. "Ich versuch' mal, die 150 voll zu bekommen"
"Das ist schon herausragend", versichert Winfried Weimann vom "DRK-Blutspendedienst West". Unter dessen Dach haben sich in Bad Kreuznach die Landesverbände Saarland, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen. Es sei überhaupt etwas Besonderes, mehr als hundertmal Blut gespendet zu haben, sagt er als Leiter der Öffentlichkeitsarbeit. Mittlerweile könnten Männer zwar bis zu sechsmal und Frauen bis zu viermal pro Jahr spenden. Doch das müssten schon Spender sein, die über Jahre zu jedem angesetzten Termin gingen. Auf Rosenkranz trifft das zu. Bis auf zwei oder drei Mal sei er bei jedem Termin dabei gewesen, sagt der Neumagener und zückt zum Beweis seine mittlerweile sieben Blutspenderausweise. Die fortlaufende Nummer darauf, die 1024, zeigt zudem, dass Rosenkranz 1961 einer der ersten Spender in der Region Trier war. In Erinnerung an seinen 1958 verunglückten Bruder lässt ihn seither der Gedanke nicht los, vielleicht ein Menschleben retten zu können. "Damals war das mit den Bluttransfusionen noch nicht so - sonst wäre er vielleicht noch am Leben." Doch vielleicht nützt sein Blut ja anderen Menschen: "Egal, wem man hilft, wenn man nur helfen kann." Zehnfaches des eigenen Volumens gespendet
Und das konnte er angesichts der bisher gespendeten Blutmenge mit Sicherheit. Bei einem halben Liter pro Aderlass summiert sich seine Spende auf 62,5 Liter. Vor dem Hintergrund, das ein Erwachsener etwa fünf bis sieben Liter Blut in seinen Adern fließen hat, eine beachtlich Zahl. "Er hat schon das Zehnfache des Eigenvolumens gespendet", verdeutlicht Hans Gerber vom DRK-Ortsverein Neumagen-Dhron. Als Vorsitzender hat er dem emsigen Spender daher nicht nur Urkunde und Nadel des DRK Bad Kreuznach überbracht. Vom Ortsverein überreichte er zusätzlich eine Medaille sowie ein "Pergament" aus Zinn, geheftet auf eine Schieferplatte. Die nächsten Anwärter auf diese außergewöhnlichen Auszeichnungen sind die 100-fachen Blutspender Edmund Anderle aus Neumagen-Dhron und Gerhard Röder aus dem Ortsteil Papiermühle. Doch Rosenkranz werden sie wohl kaum mehr einholen: "Ich versuch' mal, die 150 voll zu bekommen", sagt der 63-Jährige und hofft, noch möglichst lange zum Blutspenden gehen zu können.