Es war um die Mittagszeit. Die Menschen kamen gerade aus der Kirche, und andere saßen schon am Mittagstisch. Auf einmal Fliegergebrumm. Wir standen schon draußen vor der Tür und sahen die anfliegenden Bomber in der Sonne wie glänzende Silberfische am Himmel. Es war ein heller, klarer Wintertag.Dann ein Krachen und Erschüttern, welches wir bis nach Bäsch mitbekamen. Was war geschehen? Mitten über einem kleinen, friedlichen Dorf der Mark Thalfang, in Etgert, hatte man die Bomben abgeworfen. Neun Menschen musste ihr Leben lassen. Hedwig Weirich (Gerds) hatte ihren Bruder und beide Großeltern verloren.Bei Familie Gasper kamen drei Kinder und die Oma zu Tode. Frau Gasper verlor ein Bein. Adolf Pfeiffer (Schosselisch) verlor beide Eltern. Als zehntes Opfer hatte es auch einen Polen getroffen. Das Ziel der Bomber waren wohl die Eisenbahnbrücken bei Deuselbach und Hoxel, doch unschuldige Menschen mussten ihr Leben lassen. Wer es miterlebt hat, wird es nie vergessen. Wilma Schmidt ist in Thalfang-Bäsch geboren. Sie ist heute 79 Jahre alt. Von ihrer Jugend - ihr Vater wurde schon früh zum Krieg eingezogen - bis zum Rentenalter arbeitete sie in der Landwirtschaft.