Nicht alles nur geträumt

ZELTINGEN-RACHTIG (mü) Schwester Teresa Zukic und ihre Musikertruppe aus Pegnitz haben im Gotteshaus St. Marien Rachtig die Kirchengeschichte der vergangenen zwei Jahrtausende präsentiert. Die Veranstaltung war gut besucht, die Zuschauer waren begeistert.

"Ich habe mir vorgenommen, der Sache auf den Grund zu gehen", gesteht Kirchendistanzierter Wolfgang und stellt seine kritischen Fragen an Gemeindereferentin Teresa. Gemeinsam mit 92 weiteren Aktiven gelingt es den beiden Darstellern, im persönlichen Dialog, mit Musik und Gesang einige der vielen Fragen der 2000-jährigen Kirchengeschichte zu klären. Das Kirchenmusical "Ekklesia - der Traum geht weiter" stammt aus der Feder von Schwester Teresa Zukic und ist ein Projekt der Pfarrei Herz-Jesu im bayrischen Pegnitz. In einem "Glaubenskurs" der anderen Art machen Akteure und Zuschauer ihre ganz eigenen Erfahrungen mit Kirche, den Überlieferungen der Bibel und stellen sich der musikalischen Herausforderung, neue seelsorgerische Wege in der Verkündigung und Evangelisation zu gehen.Viele Leute haben tolle Gaben

Ekklesia gilt als die personale Gemeinschaft mit Jesus und mit Schwestern und Brüdern, deren Glaube in der Liebe tätig wird. Ihre Kennzeichen sind Glaube, Gemeinschaft und Dienst am Nächsten. Viele Leute haben tolle Gaben, bringen sie aber nicht ein. Andere wiederum vergessen, dass Gott sie ihnen geschenkt hat, und geben mächtig damit an. Jeder Christ ist berufen, etwas zu tun und sich einzubringen. Eine Gemeinde würde blühen, wenn sich viele einbringen. "Das haben wir schon immer so gemacht, ist der letzte Satz einer lebendigen Gemeinde", ist sich Teresa sicher, schließlich sei Kirche nie fertig. Musikalisch werden die Sänger von einem Quintett mit Klavier, Flöte, Gitarre, Bass und Schlagzeug begleitet. Zeitweise ist die Musik sehr laut, aber vielleicht braucht es ein gewisses Temperament, um Gott zu loben. Den Zuhörern erscheinen musikalisch auch Petrus und die Jünger sowie Maria Magdalena. "Er hat mir die Schuld verziehen", singt sie und bringt ihre Freude im Tanz zum Ausdruck. Die Pegnitzer bringen ihre Interpretation lebendig herüber - auch in Form der beiden niedlichen Raupen, die im neongrünen Kleid daherkommen.Raupe entpuppt sich als farbenfroher Schmetterling

Leider ist nur eine der beiden bereit, sich zu verändern und entpuppt sich als farbenfroher Schmetterling; die andere verkümmert und stirbt. "Wir dürfen nicht stehen bleiben, wir müssen uns immer wieder eine neue Chance geben", empfiehlt Teresa. "Ich erlebe heute Kirche von einer anderen Seite", freut sich die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats, Klara Ehlen. Im Bestreben, wieder mehr Leute in die Kirche zu bringen, "sehe ich mit einer solchen Gruppe eine gute Chance", hofft sie. Zuhörerin Carola Schumann aus Rachtig ist angetan von dem, "was sie von der Kirche so rüber bringen", und fügt hinzu: "Es wäre toll, wenn man damit die Jugend wieder mehr für die Kirche begeistern könnte."

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