Nicht mehr hupen wie in den Alpen

GLADBACH. Nach nur zehn Monaten Bauzeit konnte jetzt die K 37 zwischen Gladbach und der L 50 offiziell eröffnet werden. Jetzt ist die Gemeinde im Heckenland ohne Umweg gut und schnell zu erreichen.

 Fröhliche Verkehrsfreigabe mit viel Polit-Prominenz: zweiter von links: Rudolf Bischet, Christoph Holkenbrink, Elfriede Meurer, Beate Läsch-Weber, Christa Klaß, Gerd Harmeling, Edeltrud Bayer, Dieter Burgard (zweiter von rechts).Foto: Nora John

Fröhliche Verkehrsfreigabe mit viel Polit-Prominenz: zweiter von links: Rudolf Bischet, Christoph Holkenbrink, Elfriede Meurer, Beate Läsch-Weber, Christa Klaß, Gerd Harmeling, Edeltrud Bayer, Dieter Burgard (zweiter von rechts).Foto: Nora John

Landrätin Beate Läsch-Weber freute sich, dass nun schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen eine Verkehrsfreigabe in der Verbandsgemeinde Wittlich-Land möglich war. Läsch-Weber erinnerte an die fünfjährige Entstehungsgeschichte dieses neuen Streckenabschnittes. 1998 habe die Firma Kies Bandemer die Absicht bekundet, in der Gemarkung Gladbach Kies abzubauen. Im September 1998 habe sich der Landkreis und die Kommunen vor Ort sich darauf geeinigt, die Erschließung über den Waldweg zur K37 und von dort aus über die L 50 nach Binsfeld zu führen. Bei der Planung habe sich gezeigt, dass es nicht reicht, die bisher vier Meter Straße auf 5,50 Meter zu verbreitern. Deshalb hat man vorgeschlagen in unübersichtlichen Kurvenbereichen eine Verschiebung der Straßenachse und eine Aufweitung des Sichtfeldes vorzunehmen. Von daher sei auch ein vollständiger landschaftspflegerischer Begleitplan zu erstellen gewesen. Im Juli 2002 habe man den Bauauftrag an die Firma Wust & Sohn in Simmern vergeben, die in nur zehn-monatiger Bauzeit das Straßenprojekt realisiert habe. Ministerialrat Gerd Harmeling, der in Vertretung von Minister Arthur Bauckhage nach Gladbach gekommen war, ging auf die Bedeutung des Straßenbaus für die Region ein: "Ein gut ausgebautes Straßennetz ist gerade für ein Flächenland wie Rheinland-Pfalz mit seinen ländlichen Räumen von entscheidender Bedeutung." Die Förderung des kommunalen Straßenbaus erfolge weiterhin auf hohem Niveau versprach Harmeling. Er ging auch auf die technischen Daten der neuen Straße ein. Auf einer Länge von rund 2,9 Kilometern sei die Fahrbahn der K37 mit Bankette und Pflasterinnen verbreitert worden. Dieser Ausbau sei wichtig gewesen, um den Kiestransport in Richtung L 50 durchführen zu können. Ohne Sperrung - höhere Kosten

Edeltrud Bayer von der LSV Trier ging bei ihrem Grußwort auf den Planungsprozess der Straße ein. Sie bedankte sich besonders bei den Eigentümern von privatem Land, die schnell bereit waren, ihr Land zugunsten der neuen Straße zu verkaufen. Dies hätte die Zeit bis zur Fertigstellung erheblich verkürzt. Auch auf die zeitweise Beeinträchtigung durch die Sperrung der Straße ging sie ein. "Hätten wir den Verkehr durchgelassen, dann wäre es teurer geworden", sagte sie. Verbandsgemeindebürgermeister Christoph Holkenbrink erinnerte an den Zustand der Straße vor dem Ausbau. "Man musste vor jeder Kurve hupen wie in den Alpen", beschrieb er das damalige Fahrgefühl. Jetzt sei es eine breite und sichere Straße. Am Wochenende könne man wegen des geringen Verkehrsaufkommens hier auch gut Fahrrad fahren. Ein Mahnung gab er den Autofahrern noch mit auf den Weg. "Testen Sie die physikalischen Grenzen der Straße nicht aus!" Der Ausbau der Straße kostete insgesamt 1,8 Millionen Euro. Das Land hat davon aus GVFG/FAG-Mitteln 65 Prozent gefördert. Auch die Firma Kies Bandemer hat eine Kostenbeteiligung in sieben Jahresraten zu je 7669 Euro zugesichert.

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