Traben-Trarbach. (mü) 66 Besucher in der Wildbad Weinhandlung lauschen gespannt der Lesung von Andreas Hoppe. Mit seiner angenehmen Stimme schafft er es, aus der kurzweiligen Erzählung des neuen Werks "Wilder Wein" von Stuart Pigott eine spannende Geschichte zu transportieren. Nahe an der Materie hat Pigott pointiert über die sich ändernde Weinwelt geschrieben.

Vor zwei Jahren hat Stuart Pigott das Projekt "Wein hilft" ins Leben gerufen. Sein Freund Louis Braman war an Aids gestorben. Braman hatte Angst, die Arbeitskollegen zu informieren. "Ich fand es ziemlich scheiße, dass er es verheimlichen musste", daher engagiert sich Pigott für die Deutsche Aidsstiftung. Die Spenden gehen komplett an Aids-Projekte in Südafrika im Großraum Kapstadt.

Wein am Kap gibt es seit gut 350 Jahren. Pigott will über heitere und fröhliche Weinveranstaltungen versuchen, Spenden zu sammeln und die weit entfernten Weilten zu verbinden.

Die Idee, das Projekt "Wein hilft" in der Jugendstilstadt zu präsentieren, stammt von Ulrike Huesgen, der Presseagentin von Andreas Hoppe.

Kunst und Wein ist eine spannende Mischung. Die 13 Weine der zehn Winzer des "Klitzekleinen Rings" komplettierten das kunstvolle Erlebnis. Pigott wird nicht müde, für die Weinlagen im Seitental zu werben, wie den Trabener Hühnerberg, der einen anderen Ruf bekommen werde, da das Seitental ganz besondere Weine hervorbringe. Oder Weine aus der Reiler Lage Mullay-Hofberg, ein Südosthang. "Die Spätlese trocken ist ein leicht wirkender Wein mit 13 Prozent Alkohol, der Kraft und Power hat, etwas zu erzählen." Eine Weinprobe in Verbindung mit Essen bietet die Möglichkeit, die Weine anders zu erleben. Regionale Leckerbissen wurden vom Team des Jugendstilhotels Bellevue gereicht.

Pigott forderte zur "Bergrettung" durch Trinken auf. "Bergrettung" heißen die Weine, die im Rahmen eines Projektes zur Rettung und Pflege von wertvollen Weinbergen in Steil- und Steilstlagen erzeugt wurden. Als gemeinsames Projekt bewirtschaften die Winzer einen Weinberg in der Lage Enkircher Ellergrube. "Es hilft nicht, ihn zu lagern, sie müssen ihn auch trinken", preist Pigott ihn als ausdrucksstark, aromatisch, vielschichtig und zudem als immens günstigen Wein an.

Von der wunderbaren Idee, mit einer Weinprobe Dinge in den Mittelpunkt zu rücken, sei es eine vergessene Lage oder das Aidsproblem, ist Christa Jüngling aus Kesten begeistert.

Wer losgelöst von der Veranstaltung helfen will, kann bei "Wein hilft" spenden: Konto bei der Deutschen Aids-Stiftung, Nr. 32 00 40 04, BLZ 370 501 98, Sparkasse Köln-Bonn.

Ein Interview mit Andreas Hoppe und Stuart Pigott lesen Sie auf