Nicht um jeden Preis abholzen

TRABEN-TRARBACH. (sim) 20 000 Euro Gewinn erwartet die Stadt Traben-Trarbach im kommenden Jahr aus ihrem Stadtwald. Ausgaben in Höhe von 455 000 Euro stehen Einnahmen in Höhe von 475 000 Euro gegenüber. Die Arbeit des Försters wird kritisch beäugt.

Der Traben-Trarbacher Forst (rund 1200 Hektar Waldfläche) schreibt schwarze Zahlen, dennoch gibt es im Stadtrat kritische Stimmen, was die Arbeit von Revierförster Joachim Clemens betrifft."Besseres Miteinander" gewünscht

Vor allem die CDU-Fraktion, die bereits im vergangenen Jahr den von Clemens vorgelegten Forstwirtschaftsplan teilweise beanstandet hatte, mahnt in einigen Bereichen Verbesserungen an. CDU-Fraktionssprecherin Jutta Schneider äußert, an die Adresse des städtischen Revierförsters Clemens gerichtet, zwei Wünsche: Die steigende Nachfrage nach Brennholz und die damit verbundenen Preissteigerungen sollten ihn nicht dazu verleiten, wertvolle Bestände anzugreifen, um damit das wirtschaftliche Ergebnis kurzfristig "zu schönen". Ferner wünscht sich die CDU-Fraktion ein "besseres Miteinander" der verschiedenen Nutzer im Forst, wie Jäger, Jagdpächter und Holzwerker. Dieses Miteinander zu koordinieren, sei Aufgabe des Försters. Jutta Schneider: "In der Erfüllung dieser Vermittlungsaufgabe sehen wir noch Raum für Verbesserungen. Wir sind aber zuversichtlich, dass Herr Clemens sich dieser Sache positiv annehmen wird." Die FWG-Stadtratsfraktion warnt ebenfalls davor, kurzfristig durch vermehrten Holzeinschlag die Gewinne zu maximieren. Der Wald dürfe, so Kurt Haag, nicht primär als Wirtschaftsfaktor gesehen werden, sondern gerade in einem touristisch geprägten Mittelzentrum wie Traben-Trarbach als Erholungsraum und "ökologische Oase". Die FDP-Fraktion fordert eine "weitsichtige Wiederaufforstung", die der starken Nutzung gegenüberstehen müsse. Die SPD-Fraktion sieht die Forstwirtschaft der Stadt auf einem guten Weg. Aufgabe des Stadtrates müsse es sein, weiter auf die Jagdpächter einzuwirken. Sie sollten das Schwarzwild verstärkt bejagen, um Schaden von den Bürgern abzuwenden.

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