Nicht wegschauen

Die Zahl der Jugendlichen, die wegen Alkoholmissbrauchs in Kliniken kommen, hat sich in Deutschland seit 1990 mindestens verdoppelt. Das ist erschreckend. Viele Profis, von der Suchtberatung über die Polizei bis zu Sozialarbeitern, haben das Problem längst erkannt und versuchen mit Aufklärung, auf diese katastrophale Situation hinzuweisen und gegenzusteuern.

Doch alle sind gefragt. Niemand sollte sich scheuen, betrunkene Kinder und Jugendliche auf der Straße oder bei Festen anzusprechen, die Eltern zu benachrichtigen, einzugreifen. Und niemand sollte sich scheuen, einen Verkäufer, der Alkohol an unter 16-Jährige verkauft, zur Rede zu stellen. Wegschauen ist der falsche Weg, denn auch das eigene Kind kann betroffen sein. Aufklären, mahnen und belehren - das ist das eine. Daneben muss die Gesellschaft den Kindern und Jugendlichen eine Perspektive bieten. Dass zig-tausende Jugendliche in unserem reichen Land keine Lehrstelle bekommen, ist ein Skandal. w.simon@volksfreund.de

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