Nichts zu sehen, nichts zu hören

116 Tage dauerte es von der letzten Sitzung vor der Sommerpause bis zur ersten Sitzung nach der Sommerpause. Dazwischen lagen das Weinfest, das dieses Jahr besonders im Blickpunkt stand, die Auszeichnung des Kueser Plateaus zum "Heilklimatischen Kurort", die Diskussion um die Nutzung von Außenflächen vor Geschäften und die Ausstellung am Bärenbrunnen.

Genug Stoff für eine Stadtratssitzung. Doch nichts davon stand auf der Tagesordnung. Gut, das Weinfest tauchte bei einer Anfrage kurz auf. Es gebe nur eine vernachlässigbar kleine Zahl von Beschwerden, wiegelte Stadtbürgermeister Wolfgang Port eine Anfrage von Lothar Marmann ab, der gesagt hatte, dass manche Probleme ausgesessen werden. Warum lehnte Port dann ein Gespräch zwischen der Organisatorin Sylvia Westermann und dem TV-Redakteur ab? Nächste Woche wird eine Aufarbeitung im Tourismusausschuss folgen. Der tagt zwar öffentlich, hat aber keine Entscheidungskompetenz. Es gab auch schon eine Stimme, diesen Ausschuss nicht öffentlich tagen zu lassen, weil der TV-Redakteur sich erdreistet hatte, ein Thema bereits vorher aufzugreifen. In der nächsten Ratssitzung wird auch über den "Heilklimatischen Kurort" diskutiert. Mal schauen, mit welcher Intensität. Es ist ein gewaltiger Kraftakt nötig, um diese teuer bezahlte Auszeichnung mit Leben zu erfüllen. Der Stadtrat werde im Herbst über die Außenflächen vor den Geschäften reden, hatte der Stadtbürgermeister im August angekündigt. Es ist Herbst! Und dann ist da noch der Nordic-Walking-Park. Er sollte ursprünglich 2004 fertig werden. Davon ist nichts zu sehen, aber auch nichts mehr zu hören. Der Stadtrat, einschließlich Bürgermeister und Beigeordnete, ist vor wenigen Wochen im Rahmen der Qualitätsoffensive zertifiziert worden. Momentan ist von dieser Qualität nicht viel zu sehen. c.beckmann@volksfreund.de

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