"Freund" steht für frühe Risikoerkennung engagiert umsetzen bei nierenkranken Diabetikern. Diese Aktion, deren Projektleitung der Pharmakonzern Hoffmann-La Roche AG übernimmt, dient dazu, den Folgeerkrankungen der Diabetes vorzubeugen. Im Laufe einer Diabetes entwickelt jeder dritte Patient eine diabetische Nierenerkrankung, die so genannte Diabetische Nephropathie, die früher oder später zum Nierenversagen führt und den Patienten an die Dialyse bindet. Da heutzutage bereits jeder zweite neu aufgenommene Dialysepatient ein Diabetiker ist, haben sich 30 Arztpraxen aus Bernkastel-Kues, Wittlich und Umgebung dazu entschlossen, den "Nieren-Tüv" zu organisieren. Für die Patienten bedeutet das erstens, die Schätzung der Nierenfunktion anhand eines Routine-Wertes, die auf eine Nierenschädigung hinweisen kann. Zweitens eine Untersuchung (Mikroalbuminurie-Test), die schon geringe Eiweißmengen im Urin nachweist, die Früherkennung einer diabetischen Nierenschädigung ermöglicht und Gefäßschäden widerspiegelt. Auf diese Weise kann das Fortschreiten einer chronischen Nierenerkrankung deutlich verlangsamt oder sogar verhindert werden, da die Möglichkeit zu einer rechtzeitigen energischen Behandlung gegeben ist. Vom 15. Mai bis zum 15. September bieten die beteiligten Ärzte den "Nieren-Tüv" an. Die Aktion unterstützen Mitglieder der Netzpraxis Mittelmosel. Zur Patienteninformation liegen in den Praxen und Apotheken Flugblätter bereit. Die Patienten bleiben weiterhin in der grundsätzlichen Behandlung ihres Hausarztes - auch, wenn sie von diesem, je nach Testergebnis, zur Weiterbehandlung an den Diabetologen oder Nephrologen überwiesen werden. Die "Freund"-Aktion ermöglicht es den Diabetikern, die Folgeerkrankung der Niere selbst zu beeinflussen und eine mögliche Dialysepflicht deutlich hinauszuzögern. Informationen zur "Freund"-Aktion gibt es im Internet unter www.bernkastel-wittlich-freund.de.