Aldi, Lidl, Kik, Takko, Vögele, DM-Markt: Sie alle sollen in dem neuen Einkaufscenter in Zell-Barl Platz finden. Und dabei sah es für die Realisierung des Projekts nicht immer rosig aus. Bürgermeister Karl-Heinz Simon sprach beim ersten Spatenstich von einem "lang ersehnten Ziel". Den an der Planung Beteiligten wurde vorgeworfen, dass man zum langsamen Aussterben der Geschäfte in der Zeller Innenstadt beitrage. Der Geschäftsführer des Bauherren "Heimo Bau", Heinz Monnerjahn, winkt ab: "Wir sprechen hier doch fast ausschließlich von Geschäften, die sich bereits auf dem Barl befinden, und nur umgesiedelt werden." Nur der DM-Markt und das Bekleidungsgeschäft Vögele siedeln sich neu auf dem Barl an. Die Discounter Aldi und Lidl haben dort bereits Filialen. Sie gaben den Ausschlag für die Planung des Einkaufscenters, da sie zwecks Expandierens nach größeren Flächen suchten. Auch die Bestrebungen, ein geschlossenes Einkaufszentrum, in dem alle Branchen vertreten sind, zu schaffen, spielten bei ihnen eine wichtige Rolle. Letztlich war es in erster Linie das angebotene Grundstück zwischen Fliehburgstraße und Barlstraße, das den Stein ins Rollen brachte. Aldi ist Eigentümer des Gebäudes an der Fliehburgstraße, in dem er sich jetzt befindet. Aldi wird am neuen Standort in dem Center aber wie alle anderen lediglich Mieter sein. Neben den beiden Discountern, Bekleidungsläden und dem Drogeriemarkt werden auch ein Sport- und Freizeitgeschäft, der Grossist "Tedi" sowie der Getränkemarkt "Sargasser" und die Bäckerei "Bibelhausener Mühle" um Kunden werben. Wer die Metzgerei betreiben wird, steht noch nicht fest. Auch Nachmieter für die auf dem Barl leer werdenden Gebäude sind noch nicht gefunden.Keine Konkurrenz zu Globus

25 000 Quadratmeter groß ist das Gelände des künftigen Einkaufscenters. Das Gebäude soll in Form eines U gebaut werden, die unbedachte Fläche in der Mitte dient als Parkplatz. Das Investitionsvolumen von 8,5 Millionen Euro trägt die Firma "Heimo Bau". Den Fast-Nachbarn Globus betrachtet Monnerjahn nicht als Konkurrenten: "Wir haben ein anderes Klientel und bieten ein zum Globus ergänzendes Sortiment." Dieser ist und bleibe der Magnet des Barl. Dass es vier Jahre lang gedauert hat, bis mit dem Bau begonnen werden konnte, sieht Monnerjahn gelassen. "Man muss in solchen Dingen einen langen Atem haben." Für einige Bürger der Stadt ist der Kampf gegen das Einkaufszentrum aber noch lange nicht abgeschlossen. Laut Simon laufen weiter juristische Verfahren, die sich gegen den Bau richten. "Wir dürfen unsere Augen vor den Entwicklungen - egal, ob gut oder schlecht - nicht verschließen", sagte dazu der Bürgermeister. Schließlich stehe man auch in Konkurrenz mit anderen Kommunen. Insbesondere die Hochwasserproblematik habe den Ausschlag für die Genehmigung des Projekts durch das Ministerium gegeben. Mit der Fertigstellung rechnen die Planer bis Mai oder Juni 2005. dj/sim