Noch genügend Hausärzte in der Region

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz ist die hausärztliche Versorgung in der Region Trier grundsätzlich offenbar ausreichend. Probleme könnten sich durch den Nachwuchsmangel ergeben.

 Es muss nicht immer gleich der Rettungswagen oder das Krankenhaus sein: Laut Kassenärztlicher Vereinigung gibt es in der Region Trier grundsätzlich auch noch genügend Hausärzte. TV-Foto: Jens Klein

Es muss nicht immer gleich der Rettungswagen oder das Krankenhaus sein: Laut Kassenärztlicher Vereinigung gibt es in der Region Trier grundsätzlich auch noch genügend Hausärzte. TV-Foto: Jens Klein

Wittlich/Bitburg/Daun/Trier. Der Region Trier mangelt es noch nicht an Hausärzten. Das macht zumindest eine Aufstellung deutlich, die von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz auf TV-Anfrage erstellt wurde. Danach betrug der Versorgungsgrad (siehe Extra) sowohl in der Stadt Trier als auch in den umliegenden Landkreisen im Oktober dieses Jahres mindestens 90 Prozent. Eine Unterversorgung liege dagegen erst vor, wenn der Versorgungsgrad kleiner als 75 Prozent sei, erklärt Lena Striedelmeyer von der KV. Der Versorgungsgrad bezieht sich allerdings jeweils auf den gesamten Landkreis und gibt keinen Aufschluss darüber, wie die Ärzte in der Fläche verteilt sind.

Schlechtester Wert im Eifelkreis Bitburg-Prüm



Den schlechtesten Wert erreicht er mit 90,5 Prozent im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Dort stehen rund 95 000 Einwohnern etwa 58 besetzte Vollzeitstellen im hausärztlichen Bereich gegenüber. Anfang 2001 hatte der sogenannte Arztstand noch 63 betragen. Einen Rückgang verzeichnet ebenfalls der Landkreis Vulkaneifel mit seinen rund 62 000 Einwohnern. Etwa 42 Vollzeitstellen sind in Daun und Umgebung aktuell besetzt, während es vor acht Jahren noch 44 waren. Der Versorgungsgrad beträgt jedoch weiterhin mehr als 100 Prozent und ist damit der höchste in der Region Trier.

Im Landkreis Bernkastel-Wittlich hat der Arztstand seit 2001 sogar leicht zugenommen und liegt nun bei 76, was einem Versorgungsgrad von 99 Prozent (2001: 97,5 Prozent) entspricht. Auch in der Stadt Trier und dem Landkreis Trier-Saarburg hat die KV mit fast 160 Vollzeitstellen einen höheren Arztstand als vor acht Jahren registriert. Angesichts der ebenfalls gestiegenen Einwohnerzahlen ist der Versorgungsgrad hingegen auf 96,7 Prozent (2001: 97,9 Prozent) gesunken.

Ernsthafte Probleme bei der ärztlichen Versorgung könnten sich möglicherweise in Zukunft ergeben. Denn bundesweit lag das Durchschnittsalter aller Vertragsärzte nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Ende 2008 bei fast 52 Jahren, wobei mehr als 18 Prozent der Ärzte 60 Jahre oder älter waren. "Bereits seit einiger Zeit lassen sich Probleme beim ärztlichen Nachwuchs beobachten", bestätigt auch Lena Striedelmeyer von der KV Rheinland-Pfalz. Davon seien insbesondere die Allgemeinmediziner betroffen. Dieser generelle Nachwuchsmangel schlage sich zunächst in ländlichen Gebieten nieder, warnt Striedelmeyer, ohne dabei jedoch konkrete Gefahren für die Region Trier zu benennen.

Statistisch betrachtet ist die ärztliche Versorgung in der Region gut. Aber wie sieht es in Ihrem Wohnort aus? Schreiben Sie an echo@volksfreund.de, ob Sie sich gut versorgt fühlen. ExtraDer Versorgungsgrad gibt die vertragsärztliche Versorgung der Bevölkerung an und wird gemäß den Vorgaben der sogenannten Bedarfsplanungs-Richtlinie ermittelt. Dazu wird die tatsächliche Anzahl an Vertragsärzten einer Fachgruppe mit der Bevölkerungszahl ins Verhältnis gesetzt. Dabei wird auch eine allgemeine Verhältniszahl berücksichtigt, die definiert, wie viele Einwohner einem Arzt zugeordnet werden. Diese Verhältniszahl fällt je nach Planungskategorie unterschiedlich aus und ist im ländlichen Raum niedriger als in Ballungsgebieten. (jk)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort