Noch null Schulden, aber höhere Umlagen

Die Gemeinde Ürzig hat ihren Haushalt 2009 verabschiedet, der sich noch schuldenfrei präsentiert, was sich mit der Erschließung des Neubaugebietes aber ändern wird.

 Während in Ürzig Tourismus und Gastronomie groß geschrieben werden, gewährleistet die Gemeinde mit ihrer Investition ins Neubaugebiet „Wehrbüsch“ die beständige Ansiedlung junger Familien, was künftigen Einkommenssteuereinahmen zugute kommt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Während in Ürzig Tourismus und Gastronomie groß geschrieben werden, gewährleistet die Gemeinde mit ihrer Investition ins Neubaugebiet „Wehrbüsch“ die beständige Ansiedlung junger Familien, was künftigen Einkommenssteuereinahmen zugute kommt. TV-Foto: Ursula Schmieder

Ürzig. Noch ist Ürzig schuldenfrei. Mit der Erschließung des Neubaugebiets "Wehrbüsch" wird das jedoch vorbei sein für die Gemeinde. 460 000 Euro sind dafür im Haushalt 2009 eingestellt. Weitere 65 000 Euro sind einkalkuliert für den Kauf von Grundstücken. Die übrigen Investitionen sind da eher bescheiden. Baukosten für den Gehweg im Ortsteil Ürziger Bahnhof schlagen mit 25 000 Euro zu Buche, ein neuer Kopierer für das Verkehrsbüro mit 3000 Euro und Ergänzungsteile für die Steganlage mit 500 Euro. Die in der Summe 553 500 Euro Investitionen sind zum Teil über Grundstücksverkäufe, Landeszuschüsse, Ausbaubeiträge oder Erstattungen gedeckt. Neben diesen 164 200 Euro sowie verfügbaren Mitteln der Gemeinde müssen jedoch voraussichtlich 233 240 Euro über Kredit finanziert werden.

Kämmerer Günter Wagner hat in der Haushaltsberatung des Gemeinderates jedoch erklärt, dass diese Zahl nur eine fiktive ist. "Wir werden kein langfristiges Darlehen aufnehmen, sondern das so ablösen, wie wir es bewerkstelligen können." Die Entscheidung für eine Zwischenfinanzierung begründete er mit zusätzlich zu erwartenden Grundstückserlösen. Erfreulich für Ürzig ist zudem das Jahresergebnis 2008. Die positive Entwicklung von 2007 habe sich fortgesetzt, beziffert Wagner den Überschuss aktuell auf 191 375 Euro. Dieser fließe dann "als positiver Liquiditätssaldo" in die Eröffnungsbilanz, die derzeit in der Verwaltung erstellt werde. Ortsbürgermeister Arno Simon kritisiert den wegen der Einführung der Doppelten Buchführung (Doppik) für Kommunen erforderlichen Aufwand. "Es ist eigentlich eine Unverschämtheit, was die Politiker uns da aufdrücken." Dabei mache das Land selbst ja gar nicht mit.

Die laufenden Verpflichtungen der Gemeinde ergeben unterm Strich ein Minus. Bei Erträgen von 743 950 Euro und 781 190 Euro Aufwendungen beträgt das Defizit des Ergebnishaushalts 37 240 Euro. Allerdings sind darin vorsorglich zu berücksichtigende Ausgaben wie für Gebäuderenovierungen oder Reparaturen noch nicht enthalten. Von höheren Gebühren oder Steuerhebesätzen bleiben die Bürger jedoch verschont. "Wir bewegen uns im unteren Bereich mit den Steuersätzen", betont Ortsbürgermeister Arno Simon. Ein positiver Aspekt ist, dass für 2009 etwa 14 200 Euro mehr an Einkommenssteuer erwartet werden.

Nachteilig für die Gemeindekasse ist, dass Mehreinnahmen wie diese auch höhere Umlagen bedeuten. Kreis und Verbandsgemeinde erhalten 38 000 Euro mehr als 2008.

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