Noch steht kein Koffer in Berlin

BERNKASTEL-KUES. Die Zeit drängt. Doch noch gibt es kein Konzept für den Auftritt der Stadt Bernkastel-Kues bei der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin. Die Teilnahme scheint gleichwohl sicher zu sein.

"Quantensprung zur Tourismusbörse." So hieß es Ende Februar an dieser Stelle. Ob dieser Sprung gelingt, ist aber noch fraglich. Damals lief in Bernkastel-Kues die Qualitätsoffensive an. Sie hatte und hat weiter zum Ziel, dass Bernkastel-Kues sich zur "Erlebnis-Stadt" entwickelt. Den Anfang machte eine Zertifizierungsaktion. Und es gab ein Angebot der Rheinland-Pfalz-Touristik. Wenn diese Aktion ein Erfolg wird, darf sich die Stadt im Jahr 2006 bei der Internationalen Tourismusbörse in Berlin (ITB) präsentieren. Zehn Betriebe sind inzwischen zertifiziert, 96 so genannte Qualitätscoachs geschult worden. Offenbar sind einige der Leistungsträger davon ausgegangen, dass dies alleine reicht, um nach Berlin zu fahren. Es reicht aber offensichtlich nicht, wie in der Sitzung des Ausschusses für Tourismus, Stadtentwicklung, Kultur und Kur deutlich wurde. Da ist zum einen der Zeitrahmen. Die ITB findet vom 8. bis 12. März 2006 statt. Bisher hat sich aber noch niemand um den Aufritt (Präsentation, Anfahrt, Hotel etc.) in der Bundeshaupstadt gekümmert. Es mache keinen Sinn, einfach nur Vertreter der zertifizierten Betriebe oder einige Qualiätscoachs nach Berlin zu schicken, hieß es. "Wir müssen auch etwas zu bieten haben. Dafür brauchen wir die Eigeninitiative der Betriebe", sagte Sylvia Westermann, Leiterin des Mosel-Gäste-Zentrums. "Es wartet noch viel Arbeit auf uns. Wir müssen Ideen sammeln", erläuterte Martina Wolff (Entwicklungsagentur). "Ich wundere mich, dass der Ablauf noch nicht klar ist. Dabei ist es schon spät", wies Frank Hoffmann auf den Zeitfaktor hin. "Die Zeit läuft uns davon", stimmte Norbert Hansen zu. "Wir müssen was verkaufen können", sagte Guido Lotz.Port: Wir können nichts erzwingen

Aber was? "Wir könnten mit Service-Koffern voller Ideen kommen", schlug Sylvia Westermann vor. Aber mit welchen Ideen? Vielleicht mit einem Gepäck-Service von den Parkplätzen zu den Hotels in der Innenstadt oder einem Rikscha-Taxi-Service, schlug Dieter Kettermann vor. Oder mit einem Komplett-Service für Radfahrer, fügte Martina Wolff an. Doch ist es dafür angesichts der fortschreitenden Zeit nicht schon zu spät? "Wir sind mit der Qualitätsoffensive schon sehr weit, aber wir können nichts erzwingen", sagte Stadtbürgermeister Wolfgang Port. "Wir werden auf jeden Fall nach Berlin fahren", sagte Martina Wolff im Gespräch mit dem TV. "Ich selbst kann aber keine Pakete schnüren oder Produkte entwickeln. Das müssen die Betriebe selbst tun."

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