Null Schulden, null Defizit
Begehrte Bauplätze lassen die Gemeinde Ürzig nicht nur auf eine rege Nachfrage von Flächen des Neubaugebietes "Vor'm Wehrbüsch" hoffen. Der Zuzug von Bürgern lässt auch die Einkommenssteuer nach oben schnellen.
Ürzig. Mit einem ungewöhnlich dicken und dennoch ausgeglichenen Haushalt startet Ürzig ins Jahr 2008. "Der Vermögenshaushalt ist einer der höchsten der vergangenen Jahre", ist sich Ortsbürgermeister Arno Simon bewusst. In dem Paket mit einem Volumen von 1,564 Millionen Euro steckt vor allem die Erschließung des Neubaugebietes "Vor'm Wehrbüsch". Simon ist zuversichtlich, dass die Gemeinde Mitte des Jahres mit dem Verkauf von Grundstücken auf der Ürziger Höhe beginnen kann. Die Bauplätze dort seien begehrt. Sämtliche Zentren seien binnen kürzester Zeit erreichbar, Wittlich und Bernkastel-Kues sogar innerhalb von zehn Minuten. "Das ist der zentralste Punkt im Kreis", betont Simon. Gemeinde könnte kaum besser dastehen
Neben diesem für den Ort bedeutsamen Projekt geht es 2008 weiter mit dem Ausbau "Ürziger Bahnhof". Im Zuge der Erneuerung der L 87 werden auch Gehweg und Radweg ausgebaut, was dem historischen Bahnhofsgebäude zugute kommen wird. Außerdem sieht der Haushalt wie schon 2007 die Erschließung der Straße "Im Wiesengrund" vor und den Abschluss der Arbeiten am Themenwanderweg im Bereich des Ürziger Würzgartens.Angesichts der bevorstehenden sowie der in den vergangenen Jahren bereits geschulterten Investitionen in die Infrastruktur könnte die Gemeinde kaum besser dastehen. Dass Ürzig derzeit noch schuldenfrei ist, bezeichnet Simon daher als "mehr als erfreulich". Allerdings wird die Gemeinde im Laufe des Jahres auf ihr Sparbuch zurückgreifen. Die Rücklagen von rund 162 000 Euro werden laut Simon in erster Linie für das Neubaugebiet aufgebraucht. Über den Verkauf der dortigen Baugrundstücke werden die Rücklagen aber voraussichtlich schon bald wieder aufgestockt, wie er hofft.Steuersätze werden nicht angehoben
Daher müssen sich die Ürziger, auf die in diesem Jahr keine höheren Steuerhebesätze zukommen, auch nicht um die Finanzen ihrer Gemeinde sorgen. Laut Kämmerer Günter Wagner verfügt der Ort über eine gute Infrastruktur und kann eine "stabile und solide" Haushaltslage vorweisen. Ein Indiz dafür ist das Real- und Einkommensteueraufkommen von rund 270 000 Euro sowie der ausgeglichene Verwaltungshaushalt mit Einnahmen und Ausgaben von je 740 000 Euro. Für 2007 kann die Gemeinde sogar ein Plus von 80 000 Euro aus den laufenden Einnahmen und Ausgaben vorweisen. Und 2006 hatte bereits das 2005er Defizit ausgeglichen werden können. Die erfreuliche Entwicklung ist auf die insgesamt positive Einkommens- und Gewerbesteuer zurückzuführen. Die Gewerbesteuer wird mit den für 2008 erwarteten 104 000 Euro zwar vor aussichtlich um 12 000 Euro unter den 2007er-Einnahmen bleiben. Doch dafür wird bei der Einkommenssteuer mit einem Plus von fast 40 000 Euro gerechnet, die teils dem Zuzug von Bürgern zu verdanken sind. Aber auch die steigenden Einnahmen aus der Vermietung von Stellflächen für Wohnmobile sicheren Ürzig Jahr für Jahr satte Einnahmen. Dass auch der Forst 2008 mit einem Plus von 3000 Euro rechnet, ist ein weiteres positives Zeichen.
