Nur auf den ersten Blick schwer verständlich

Es ist schon erstaunlich, was sich da in Plein tut. Die Behörden dulden, dass die Hälfte der Bewohner des Wochenendhausgebiets Reiberg ihren festen Wohnsitz dort anmeldet und das Gebiet so zum Wohngebiet wird.

Das ist ungerecht gegenüber denjenigen, die sich in einem teuren Neubaugebiet einkaufen müssen. Andererseits ist klar: Der Standard am Reiberg ist nicht der eines Neubaugebiets. Es gibt keine geteerten Straßen, keine Bürgersteige und auch keine Straßenlampen. Erstaunlich ist auch die Unverfrorenheit, mit der die Hausbesitzerin vorgegangen ist, die dann geklagt hatte. Die für Bebauung zugelassene Fläche um 115 Prozent zu überschreiten und zwei Baustopps der Behörde zu ignorieren, ist dreist. Dass diese Frau letztendlich vor Gericht Recht bekommt, ist auf Anhieb schwer zu verstehen. Doch die Behörden sind selbst verantwortlich für diesen Umstand. Großzügig haben sie die Einrichtung von Hauptwohnsitzen im Wochenendgebiet erlaubt. Wo Rechtsüberschreitungen derart geduldet werden, ist es schwer, in anderen Punkten auf die Einhaltung des Rechts zu bestehen. m.maier@volksfreund.de

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