Ikonen, Zaren, Tschernobyl - nur drei von vielen Begriffen, die den Grundschülern bei ihrer Beschäftigung mit dem Wettbewerb "Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn auf dem Weg in ein vereintes Europa" begegneten. Obwohl das Rahmenthema "Russland, Weißrussland, Ukraine, Moldawien - Künftige Partner in Europa" nicht im Erfahrungshorizont von Neun- bis Zehnjährigen liegt, zeigt die Teilnahme von über 100 rheinland-pfälzischen Grundschulen, dass sich auch schon Dritt- und Viertklässler mit Interesse diesem Thema widmen können. Das belegen die fantasievollen Ergebnisse, die es der Jury unter Vorsitz von Wettbewerbsleiter Rektor Rainer Müller nicht leicht machten, eine Rangfolge der Preisträger zu ermitteln. Da gab es mit unterschiedlichen Materialien liebevoll ausgestaltete Bilderbücher, Hörspiele und szenische Darstellungen, die sich auf die Rahmengeschichte "Räder groß und klein" eines russischen Kinderbuchautors bezogen. Die Nase vorn hatten die Schüler der Grundschule Longkamp. Sie stellten Länderportraits zusammen, entwarfen Urlaubsprospekte, sammelten russische Märchen, hörten russische Musik, beschäftigten sich mit den Besonderheiten der orthodoxen Kirche, malten Ikonen, schrieben kleine Texte in kyrillischer Schrift, stellten mit Pressemitteilungen aus den vier Ländern eine "russische Zeitung" zusammen, interviewten Aussiedler und sammelten interessante Gegenstände für eine "russische Ausstellung". Auch negative Ereignisse wie "Stalingrad" und "Tschernobyl" wurden nicht ausgeklammert. Aus den wichtigsten gesammelten Informationen entwarfen einige Schüler ein Kreuzworträtsel, bei dessen richtiger Lösung sogar ein hübscher Preis winkte. Ein besonderer Glücksfall war, dass gerade zu der Zeit der russische Maler und Kunstpädagoge Georgi Schirkow in Longkamp weilte. Er erteilte den Dritt- und Viertklässlern einen Vormittag lang Malunterricht. Als Andenken überließ er den Longkamper Grundschülern einige Werke seiner russischen Schüler. Alles in allem eine runde Sache, fand die Jury und sprach den Longkampern den 1. Preis auf Landesebene zu. Dabei waren nicht zuletzt die vielfältigen fruchtbaren zwischenmenschlichen Kontakte ausschlaggebend, die die Kinder durch die Beschäftigung mit dem Wettbewerbsthema geknüpft hatten. Den 2. Platz errang die Grundschule Irsch bei Trier und den dritten Platz die Grundschule Burgen.