Ökologisches Nullsummenspiel

SALMTAL. (peg) 187 Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß im Jahr wird die neue Hackschnitzelheizung der Umwelt ersparen. Der Anfang ist gemacht: Zum ersten Spatenstich kamen die Verantwortlichen an der Regionalen Schule zusammen.

Über den verregneten Sommer wird zurzeit viel gejammert. Einen Vorteil hat er jedoch: Die Erde ist weich für Spatenstiche. So würdigte Verbandsbürgermeister Christoph Holkenbrink denn auch das miese Wetter in seiner Begrüßungsansprache beim Treffen an der Regionalen Schule. Dort wird in den kommenden Monaten eine Hackschnitzelheizung gebaut. Sie kommt nicht nur der Schule, sondern auch anderen Gemeinschaftseinrichtungen zu Gute. Abnehmer der mit Holz aus heimischen Wäldern erzeugten Wärme wird neben der Verbandsgemeinde auch die Ortsgemeinde Salmtal sein: Sowohl Feuerwehrgerätehaus, Turnhalle, Hausmeisterwohnung als auch der Kindergarten beziehen demnächst ihre Energie aus Hackschnitzeln und aus der Sonne. Als ein "ökologisches Nullsummenspiel" bezeichnete Holkenbrink diese umweltschonende Energie-Erzeugung, die besonders einem Zwecke diene: den kommenden Generationen das Überleben zu sichern. Sowohl in ökologischer als auch in ökonomischer Hinsicht zahlen sich die jetzigen Investitionen aus. Fachmann Alfons Körbes von der VG geht davon aus, dass die Schulden in zehn bis zwölf Jahren getilgt sein werden, das hänge allerdings auch vom unsicheren Ölpreis ab. Mit Holz und Sonne werden gleich zwei Primär-Energiearten genutzt. Im Sommer wird der Hackschnitzelbetrieb eingestellt; für die Erwärmung des dann noch benötigten Warmwassers reichen die Sonnenkollektoren. 187 Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß erspart die Kombinationsanlage pro Jahr der Atmosphäre. Die Finanzierung des gut durchdachten Konzeptes war nur durch einen kräftigen Zuschuss aus dem EU-Leader-Plus-Projekt möglich. Von den auf insgesamt 319 000 Euro bezifferten Investitionskosten übernimmt die Europäische Union voraussichtlich 150 000 Euro. Matthias Richter, Rektor der Regionalen Schule, dankte der eifrigen Hackschnitzel-AG unter Fachlehrer Jörg Kühnel, die an seiner Schule das Projekt von Anbeginn begleitet hat (der TV berichtete). Auch in Zukunft wird die AG eine Dokumentation anlegen, die sämtlichen Mitschülern zu Gute kommen wird.Kindergarten verabschiedet seine alte Heizung

Mit dieser Einbindung in ein schulisches Gesamtkonzept ist eine der Bedingungen erfüllt, an die die Zahlung der EU-Gelder geknüpft war. Das freut besonders den Förster und frisch gebackenen Bürgermeister von Klausen, Alois Meyer. Da das Holz zum Betrieb der Anlage in den heimischen Wäldern geschlagen wird, wandern die gezahlten Gelder direkt in die jeweiligen Gemeindesäckel. Ortsbürgermeister Manfred Hower äußerte sich zufrieden über die Lösung, von der auch der Salmtaler Kindergarten profitiert. Dort wird immer noch mit einer völlig überalterten Nachtspeicher-Elektroheizung geheizt. Der Kindergarten liegt direkt am Leitungssystem zwischen Schule und Feuerwehrgerätehaus - ideal, um ihn an das neue Energiesystem anzuschließen. Für die Verbandsgemeinde verringern sich dadurch die Investitionskosten noch einmal um knapp 22 000 Euro. Die kleine Feierstunde wurde musikalisch von der schuleigenen Big-Band unter der Leitung von Johannes Faber umrahmt.

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