Ohne Konzept kein Beschluss

Kommunalwahl, B 327 und Flugplatz Bitburg. Im TV-Interview nimmt Kreisvorsitzender Alexander Licht zu diesen Themen im Vorfeld des CDU-Kreisparteitags Stellung. Personelle Veränderungen in der Spitze der Bernkastel-Wittlicher CDU sind beim heutigen Parteitag um 19 Uhr in Neumagen-Dhron derweil nicht zu erwarten.

Bernkastel-Wittlich. Für den CDU-Kreisvorsitzenden Alexander Licht ist es kein Problem, dass Nicht-Mitglieder für seine Partei bei der kommenden Kommunalwahl antreten. Es werde eben nicht allein auf das Parteibuch geschaut. Zudem glaubt Licht, dass die Kommunen beim Thema B 327 über den Tisch gezogen wurden.

Mit Ausnahme von Wittlich und Thalfang regieren im Landkreis überall CDU-Mitglieder in den Rathäusern. Und für Wittlich hat sich noch einmal ein geeigneter Kandidat mit CDU-Parteibuch gefunden.

Licht: Wir würden gerne in Wittlich wieder mit einem von der CDU nominierten Bürgermeister die Geschicke der Stadt und damit der Region stärker mitbestimmen. Dazu hat die CDU eben nicht allein auf ein Parteibuch geschaut, was sie sicher im Sinne der ganzen Wittlicher Bürgerschaft eher auszeichnet, und mit Joachim Rodenkirch einen - wie ich finde - sehr guten Bürgermeisterkandidaten aufgestellt.

Hat die CDU am Ende ein Personalproblem bei potenziellen kommunalen Führungskräften?

Licht: Wir sind die stärkste politische Kraft in der Region, aber keine Kraftmeier. Wir sind immer für Neues. Wir sind offen für Sympathieträger, offen für die Bürgerinnen und Bürger, die zwar kein Mitglied, aber mit unseren Grundüberzeugungen durchaus übereinstimmen. In einem weiteren Schritt kandidieren diese auf unseren Listen oder auch als Einzelnominierungen wie jetzt in Wittlich oder auch wie Heide Pönnighaus in Traben-Trarbach bei der Kommunalwahl 2009.

Bayern hat gezeigt, dass absolute Mehrheiten kein geschriebenes Gesetz sind. Wie zuversichtlich sind Sie, dass die CDU die absolute Mehrheit im Landkreis beziehungsweise im Kreistag verteidigen kann?

Licht: Wir hatten ja nicht immer die absolute Mehrheit, aber die Bürger wissen auch, dass unsere Landrätin ihre Aufgabe ausgezeichnet macht. Die CDU stellt im Landkreis mit ihr und den Mitgliedern im Kreistag ein gutes personelles Angebot und wird dies auch 2009 präsentieren. Das macht zuversichtlich.

Was muss geschehen, damit die CDU beim Flugplatz Bitburg mit den Bitburg-Prümer Parteifreunden wieder auf einer Linie liegt? Ist die CDU in Sachen Bitburg nicht auf SPD-Line eingeschwenkt?

Licht: Wir haben beim Start zur Entwicklung "Ja" gesagt. Aber ohne tragfähiges Konzept kann es keinen erneuten Beschluss geben. Das wäre wertneutral auch nicht zu verantworten.

Die CDU hatte sich für den B 327-Lückenschluss stark gemacht und sich dabei weit aus dem Fenster gelehnt. Wie zufrieden sind sie mit dem Ergebnis?

Licht: Ich bin keineswegs zufrieden. Aber die Ursache liegt nicht im Handeln jetzt, sondern in den Fehlern der Landesregierung im Umgang mit den Meldungen von Schutzzonen in der Natur. Im Nachhinein betrachtet wurden die Kommunen in ihren Zustimmungen zur Verlängerung der Startbahn bei Verlagerung der B 327 über den Tisch gezogen.

Zur Person
Alexander Licht (56) verheiratet und hat drei Kinder. Der Brauneberger ist Mitglied des Landtags und Winzer. Licht ist Erster Kreisbeigeordneter, Kreisvorsitzender der CDU und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion im Mainzer Landtag. Dem gehört er seit 1991 an.

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