Ohne Leistungsdruck und Stoppuhr

WITTLICH-WENGEROHR. Hüpfen, pendeln, schattenboxen und eine imaginäre Reise ans Meer: Beim gelenkschonenden Energy Dance beschenken sich die Teilnehmerinnen mit guter Laune, Fitness und viel Humor.

"Die geniale Bewegungsform des dritten Jahrtausends" nennt Ute Pesch ihr Angebot. Und die glücklichen Gesichter der Teilnehmerinnen geben ihr Recht: Nachdem sie alle Elemente des Energy Dance absolviert haben - wenn das Wetter es zulässt, unter freiem Himmel - kehren sie entspannt, gelöst und gut gelaunt nach Hause zurück. Zuvor gibt die Trainerin knapp zwei Stunden lang Anweisungen über das Head-Set. Sie tanzt selbst mit, lässt den eigenen Körper von den Bewegungen profitieren, die jede Teilnehmerin frei Schnauze variieren kann: mal sanfter, mal energetischer, mal überhaupt nur schwingend. Je nach Tagesform, Lust, Laune und den genetischen Gegebenheiten. Zu melodischer Musik, die mal spanisch, mal orientalisch, mal konzertant anmutet, hüpfen, springen, pendeln, schattenboxen und -treten sie, was das Zeug hält. Wer´s heftig mag, gerät rasch ins Schwitzen, wer die sanfte Tour vorzieht, bringt immerhin seinen Kreislauf in Gang. Energy Dance verlangt keinerlei Vorkenntnisse, kein Intervalltraining, keine Traumfigur. "Alter, Gewicht und Beweglichkeit spielen keine Rolle", verspricht Ute Pesch. Die 1969 in Bettenfeld geborene Krankenschwester bezeichnet sich selbst als eher unsportlich. Erst nach einer zwölf Jahre dauernden "bewegungsarmen Phase", die Rückenschmerzen und einige Kilos mehr zur Folge hatte, suchte sie nach einer Möglichkeit, wieder fit zu werden. Nicht die Leistung, sondern der Spaß sollten im Mittelpunkt stehen. So entdeckte sie den gelenkschonenden Energy Dance und ließ sich in Mainz und Dresden zur Trainerin ausbilden. "Nach jeder einzelnen Stunde fühlte ich mich nicht etwa ausgepowert, sondern im Gegenteil energiegeladener als zuvor." Das bestätigt Claudia Cartellieri, die die Kurse im Kindergarten Wengerohr besucht. "Es ist schon vorgekommen, dass ich völlig schlapp hier ankam. Am nächsten Tag fühlte ich mich fitter und besser gelaunt." Ähnlich geht es Christine Nicolay: "Kein Leistungsdruck, keine Stoppuhr, sondern Freude, Spaß und Wohlbefinden." Dementsprechend viel wird hier gelacht. Man nimmt weder das Programm noch sich selbst zu ernst, auch wenn es gut durchdacht ist, was offenbar kein Widerspruch sein muss. Pesch variiert die einzelnen Einheiten allwöchentlich. Am Anfang steht stets ein allgemeines Durchbewegen jedes Muskels, um "auf Betriebstemperatur" zu kommen. Nach Stretch-, Atem- und alternierenden Übungen, die die rechte und linke Gehirnhälfte kurzschließen, folgt der zentrale Powerteil: Die Lieder werden schneller, die Bewegungen heftiger, der Schweiß rinnt - zumindest bei denen, die gerade Spaß daran haben. Diese Eigenverantwortlichkeit begeistert die anwesenden Frauen. Sie dürfen nicht nur, sie sollen sogar auf die Signale des eigenen Körpers hören und ihnen folgen. Zum Abschluss folgt ein eher meditativer Teil, mal progressive Muskelentspannung, mal etwas zum Dehnen und Kräftigen. Am Abend unseres Besuches ist es eine imaginäre Reise: Meersrauschen untermalt die abschließenden Übungen. Pesch: "Schließlich ist längst nicht jede im Sommer weggefahren." Die erste Schnupperstunde ist kostenlos. Zehnerkarten, die 18 Wochen lang gelten, verbilligen den Spaß. Kontakt: Telefon 06572/4935. Energy Dance-Gruppen existieren auch in Trier (Karin Schmid, 06572/4935) und in Bitburg, Prüm und Gerolstein (Christiane Stahl, Telefon 06594/18174).

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