"Oranje" und "Burga" sind Spitze

WITTLICH. (ks) Bei der Mitgliederversammlung der Kreiszüchtervereinigung Bernkastel-Wittlich diskutierten Landwirte ihre Zuchtergebnisse und Milchleistungen.

 Ausgezeichnete Rinderzüchter: Rudolf Manz, Sandra Lamberty und Harald Schneider mit Gerd Grebener von der Rinder-Union West und dem Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes, Manfred Zelder (von links).Foto: Klaus Schmitz

Ausgezeichnete Rinderzüchter: Rudolf Manz, Sandra Lamberty und Harald Schneider mit Gerd Grebener von der Rinder-Union West und dem Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes, Manfred Zelder (von links).Foto: Klaus Schmitz

Nicht klagen, sondern stolz die Leistungen vorzeigen - dieses Motto stellte der Vorsitzende Rudolf Manz der Mitgliederversammlung der Kreiszüchtervereinigung voran. Seiner Meinung nach habe es nach den BSE-bedingten Einbrüchen vergangener Jahre Anlass zu Optimismus gegeben. Die Gründe: ein vernünftiger Milchpreis, gute bis sehr gute Nachfrage nach Zuchttieren, ein sich wieder stabilisierender Rindfleischmarkt und gute Preise für Kälber. Manz forderte seine Berufskollegen dennoch eindringlich dazu auf, die Politik genau zu beobachten. Seiner Meinung nach würden durch viele unausgegorene Dinge eine weitere positive Entwicklung gedämpft und Zukunftsängste verbreitet. Er nannte den "Fischler-Plan" der Europäischen Union, der Preisabsenkungen bei der Milch und eine Erhöhung der Erzeugung vorsehe. "Die deutsche Ministerin Künast verfolgt mit ihrer dauernden Forderung ‚mehr Klasse statt Masse' genau entgegengerichtete Ziele", so der Vorsitzende. Jürgen Johann, Geschäftsführer der Züchtervereinigung nannte Zahlen. Laut Viehzählung vom Mai 2001 werden im Landkreis Bernkastel-Wittlich in 203 Betrieben 8049 Milchkühe gehalten. 250 Betriebe haben 3677 Mutterkühe, 153 Betriebe 17 301 Schweine, 114 Betriebe 10 248 Schafe und 160 Betriebe 844 Pferde. Die Zuchtergebnisse auf Kreisebene präsentierte Leistungsinspektor Joachim Wittkowsky von der Landesanstalt für Qualitätsprüfung. Die durchschnittliche Betriebsgröße im Kreis liegt mit 60 Kühen je Betrieb über dem Landesdurchschnitt von 54. Bei den Milchmengen liegt Rheinland-Pfalz als kleinster Landesverband an drittletzter Stelle im Bundesgebiet. Innerhalb des Landes schneidet der Kreis mit dem vierten Rang gut ab. Hervorragende Ergebnisse präsentierte Wittkowsky mit den Milchleistungen der einzelnen Betriebe. So kamen die Muttertiere "Oranje" vom Manderscheider Züchters Günter Krämer und "Burga" von Harald Schneider in Heidweiler auf eine Lebensleistung von über 100 000 Liter Milch. "Monita" von Rudolf und Christoph Manz (Talling) und "Walla" von Karl-Heinz Schmitt (Bausendorf) stehen kurz vor dieser Schallmauer. Die Tiere mit den besten Einzelleistungen stehen bei Schneider (15 603 kg), Manz (13 757 kg) und bei Werner Lehnertz in Wallscheid (13 741 kg) im Stall. Bei der Auflistung der Betriebsdurchschnittsleistungen übersprang Manz mit 10 278 kg erstmals die Grenze von 10 000. Besonders hervorgehoben wurden die Auszeichnungen in überregionalen Schauen von "Mayby" und "Rosa" (beide Harald Schneider), "Pia" (Klaus Pütz, Bettenfeld), "Integra" und "Eritrea" (beide Matthias und Stefan Zens, Musweiler) sowie "Wespe" (Manfred Zelder, Wittlich). Dr. Wolfgang Fasen vom LKV zeigte die lückenlosen Qualitätskontrollen rund um das Produkt Milch auf, die von der Futterkontrolle, über den Betrieb, die Milchkontrolle bei Erzeugung und Verarbeitung sowie in den Verkauf reicht. Ausgezeichnet wurde der Betrieb Borsch, Eckfeld mit der bronzenen Kammerpreismünze der Landwirtschaftskammer für besondere Leistungen in der Tierzucht. Sandra Lamberty nahm die Ehrung für den Betrieb ihrer Eltern in Empfang. Harald Schneider und und Manfred Zelder erhielten die ADR-Plakette für ihre Siegerkühe auf der Schau der Rinder-Union von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter.

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