Ort der Einkehr auf dem Heißen Stein

REIL. Mitten in Reil, für jeden Gläubigen gut erreichbar, steht die Pfarrkirche Maria Heimsuchung. Seit 40 Jahren wohnen auch auf dem Berg, genauer gesagt im Ortsteil "Heißer Stein", Reiler Bürger. Inzwischen sind es etwa 100 an der Zahl. Einige von ihnen haben dort eine Marienkapelle errichtet – einen Ort der Einkehr und der Stille.

Auch wenn es auf "Kuhlert" - so nennen die Reiler ihren 40 Jahre alten Ortsteil auf der Höhe - keine Kneipe und kein Geschäft gibt: Fast alle, die oben auf dem Bergkamm wohnen, fühlen sich wohl und möchten mit keinem im "Unterdorf" tauschen. Für eines haben die Bürger jetzt sogar selbst gesorgt. Sie errichteten eine kleine Kapelle unterhalb der Wohnhäuser. Von dort hat man einen grandiosen Blick ins Moseltal.Verein meldet nach drei Jahren Vollzug

Die Idee, ein kleines Gotteshaus für die etwa 100 Bewohner des neuen Ortsteils zu bauen, hatten vor vier Jahren Elfriede Rodermund und Anton Angnes. Bereits ein Jahr später wurde der Kapellenverein Heißer Stein gegründet. 15 Mitglieder hat der Verein, Vorsitzender ist Rudolf Hochscheid. Nach drei Jahren kann der Verein, der insgesamt 10 000 Euro an Geld- und Sachspenden sammelte, Vollzug vermelden: Die Kapelle ist bis auf einige Kleinigkeiten fertig. Sie wird voraussichtlich in der zweiten Augusthälfte im Rahmen eines Freiluftgottesdienstes eingeweiht. Viele haben mitgeholfen, das Projekt zu realisieren. Der gelernte Maurer Hermann Greis ebenso wie der Zimmermann Anton Angnes und zahlreiche Helfer, die die Handlangerarbeiten verrichteten. Angnes ist im vergangenen Jahr verstorben, er kann die Fertigstellung der Kapelle leider nicht mehr erleben. Bei der Planung der Kapelle hat wesentlich die Architektin Dorothea Brendle geholfen, die ebenfalls auf Kuhlert wohnt. Die Kapelle ist wie fast alle Gotteshäuser nach Osten ausgerichtet. Bauwerk enthält auch moderne Elemente

Auf den ersten Blick hat man den Eindruck, dass es sich um ein älteres Bauwerk handelt, doch bei genauerem Hinsehen entdeckt man auch moderne Elemente. Entstanden ist ein verputzter Mauerwerkbau mit Holzdachkonstruktion und Schieferdeckung. Im Inneren der Kapelle sind zwei Sitzbänke montiert, an der Ostseite wurde eine Nische eingelassen, in der eine Marienfigur Platz finden wird. Diese befindet sich noch in der Werkstatt eines Bildhauers und wird in Kürze aufgestellt. Die Kapelle erhält keine Tür, sie soll immer offen sein und nicht nur den Anwohnern, sondern auch vorbeikommenden Wanderern zur Einkehr dienen.

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