Ostern, aber wenig Österliches

TRABEN-TRARBACH. Eine kleine Auswahl an Standbetreibern lockte viele Gäste zum Ostermarkt an die Mosel. Wer jedoch am Ostermarkt viel Österliches vermutete, musste lange suchen.

Buntes Markttreiben herrschte am Moselufer in Traben-Trarbach. In der Luft lag Frühlingsduft, Sonnenschein lockte zahlreiche Gäste. Die Händler boten Modeschmuck, Haushaltsartikel, Oberbekleidung, Dekorationsartikel, Süßwaren und diverse lukullische Köstlichkeiten an. Auch einige antiquierte Stücke warteten auf neue Besitzer. Heike Krabbe aus Düsseldorf hat so eines gefunden. "Wir haben schon fleißig eingekauft", sagte die leidenschaftliche Sammlerin von Schildkröten und erzählte von den Schmuckstücken, die sie bereits gekauft hat. Urlauber sind nicht gestresst

Zwei Stände weiter bot Silvia Schellkes aus Erkrath Produkte zur Brillenpflege an. Sie wurde nicht müde, die potenziellen Kunden anzusprechen, aber "die Leute haben Angst, zu nahe an den Stand ran zu kommen und Geld auszugeben", bedauerte sie und kritisierte die hohe Standgebühr und den geringen Umsatz. Ähnlich ging es Standbetreiber Rolf Scheid aus Koblenz. An seinem Stand lag eine große Auswahl an Obst und Gemüse, die er frisch ausgepresst als Vitamincocktail anbot. "Das Geschäft ist schleppend", meinte er, aber der Renner sei der Erdbeer-Orange-Ananas-Bananensaft. Trotzdem mache es Spaß, denn "die Leute machen Urlaub hier und sind nicht gestresst". So ging es auch Jörg Schultze aus Wittlich, der gemeinsam mit Ehefrau Doris und seiner 18-jährigen Tochter Julia unterwegs war. "Dieser Ostermarkt hat sogar unsere Tochter bewegt, mitzugehen." Helmut und Ursula Uhr aus Sohren hatten sich spontan nach dem Mittagessen entschlossen, vom Hunsrück an die Mosel zu fahren. "Wir schlendern über den Ostermarkt und lassen uns vom Angebot inspirieren", erzählten sie und betrachteten interessiert Dekorationsartikel. Lange musste man sich auf dem Markt umschauen, um österlich Geschmücktes zu entdecken. Auf den Heukränzen jedoch wurde man vereinzelt fündig; hier ein Huhn, das sich zu einem Ei gesellte, auf einem anderen Kranz waren ein paar Federn verarbeitet. Aber es blieb die Ausnahme beim Ostermarkt, der auch Flohmarkt oder Krammarkt hätte heißen können.

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