Maring-Noviand. Mit Lobesworten ist das so eine Sache. Oft klingen sie nach Lobhudelei, die zudem wiederholt wird. Maring-Noviands neuem Ehrenbürger blieb das erspart. Alle Redner würdigten Hermann Heil (78) sehr persönlich. Seine vielen Verdienste (siehe Extra) binnen sechs Jahrzehnten vereinfachten das. Alle erdenklichen Ehren habe er erhalten, sagte Ortsbürgermeister Hans-Josef Edringer. Nun werde er gewürdigt für seinen persönlichen Einsatz für die Gemeinde, deren Rat er 25 Jahre angehörte. Denn er habe nicht nur geplant, Zuschüsse beantragt und tatkräftig mitgeholfen: "Er war einfach immer für alle da." So etwa beim Bau des Schulsporthallenanbaus und dem der nun nach ihm benannten Hermann-Heil-Sportstätte. Für sie zeichne er maßgeblich verantwortlich: "Du hast diese Ehre verdient."
Heil habe "wichtige Arbeit geleistet im Verein wie für Kinder und Jugendliche", sagte FV-Präsident Walter Desch. Landrat Gregor Eibes würdigte mit Heil einen früheren Kollegen, den er seit seiner Ausbildung vor 34 Jahren kennt. Der Lebensweg junger Leute habe auch mit Menschen wie dem für Miteinander stehenden "Ehrenmann" Heil zu tun. Als Fußballer und Funktionär "mit Leib und Seele" lag ihm das Wohl des Fußballkreises stets am Herzen: "Die Welt wäre ein Stück ärmer, wenn es Menschen wie Dich nicht gäbe."
Sein selbstloses Engagement kröne nun nach Ehrennadel und Verdienstmedaille des Landes die Ehrenbürgerschaft, sagte Bürgermeister Ulf Hangert. Vor allem aber habe er sich "längst einen Platz in den Herzen der Menschen erworben". Die öfter applaudierenden Gäste des öffentlichen Festaktes quittierten das mit Bravorufen. Sportkreis-Vorsitzender Günter Wagner schlug die "Institution" Heil gar als Sepp-Blatter-Nachfolger vor. "Ehrlich, fair und tolerant" wäre er imstande, "die Fifa wieder auf sportlichen Kurs zu bringen". Pfarrer Thomas Schneider rückte Heils Zuverlässigkeit und seine Bescheidenheit ins rechte Licht. Für Weinkönigin Marie I. ist der Familienvater "ein Stück der Gemeinde".

Extra

Seit 1970 ist Hermamnn Heil im des Vorsitz Sportverein (SV) Maring, Schriftführer 1958, sowie Geschäftsführer aller Spielgemeinschaften (SG) und Ehrenmitglied im SC Noviand. Ab 1984 ist er Fußballverband Rheinland (FV) tätig, Vorsitz 1994 bis 2006, heute Ehrenvorsitzender. Ab 1954 war Heil Organist, erst in Maring, dann Noviand, Lieser und inzwischen in vielen Kirchen der Verbandsgemeinde. 2008 war er Mitglied im Förderkreis Orgel Maring. 1950 bis 1972 spielte er zudem als Akkordeonist beim Quartett Maringos. Bis 1961 übernahm er auch die Musikbegleitung der Tanzgruppen des Heimatvereins (HV) Maring. 1971 bis 1996 war Hermann Heil Moderator mehrerer Wein-, Heimat- und Trachtenfeste.urs