Partnerschaft trägt Früchte

TRABEN-TRARBACH. Eine Brücke zwischen den Kontinenten und den Menschen wird 20 Jahre alt. Seit 1983 besteht die Partnerschaft zwischen dem Evangelischen Kirchenkreis Simmern-Trarbach und dem südwestlichen Kirchenkreis der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Botswana (ELCB). Nächste Woche sind die Jubiläumsfeiern im südlichen Afrika, an denen auch Superintendent Horst Hörpel teilnimmt.

Einander kennen lernen, miteinander teilen, voneinander und miteinander lernen. Seit 20 Jahren steht dies im Mittelpunkt der Partnerschaft zwischen den Protestanten im Hunsrück und an der Mosel und den evangelischen Christen im südlichen Afrika. Und dies in vielfältiger Weise, so durch gegenseitige Besuche, Hilfsaktionen und vor allem durch persönliche Kontakte.1982 war im Pfarrkonvent die Idee entstanden, zu einer Partnerkirche der Vereinigten Evangelischen Mission (VEM) in Afrika partnerschaftliche Beziehungen aufzunehmen. Im Oktober 1983 fiel dann der einstimmige Beschluss der Kreissynode, eine Partnerschaft mit der evangelisch-lutherischen Kirche in Botswana einzugehen.Bereits 1984 folgte eine erste "Containeraktion", bei der Hilfsgüter nach Botswana geschickt wurden. Ende November 1985 kam dann der erste offizielle Besuch aus Botswana in den Kirchenkreis. Eine kleine Delegation mit Dean Nelson Lekutlane, dem dortigen Superintendenten, an der Spitze besuchte die Gemeinden im Hunsrück und an der Mosel. Dabei wurde das "Hereford-Projekt" geboren. Auf einer ehemaligen Farm sollte eine Missionsstation mit Kirche und Pfarrhaus sowie später auch eine Schule entstehen.Deutsche Jugendliche halfen beim Bau einer Kirche

Im Sommer 1986 besuchte dann erstmals eine Delegation aus dem Kirchenkreis Simmern-Trarbach das südliche Afrika. Die Jugend- und die Frauenarbeit standen dann 1988 im Mittelpunkt des Besuchsprogramms einer Gruppe aus Botswana. 1992 gab es den zweiten offiziellen Besuch des Kirchenkreises in Botswana.Seit zehn Jahren ist die Jugendarbeit ein weiteres wichtiges Standbein der Partnerschaft. 1993 kam es zum ersten Jugendworkcamp in Botswana, wo sieben Jugendliche mithalfen, eine Kirche in Hereford zu bauen. 1999 weilten wiederum Jugendliche aus dem Kirchenkreis in Botswana. Und auch derzeit ist eine Jugenddelegation vor Ort, um beim Umbau eines Lagerhauses zu einem Aids-Zentrum zu helfen. Aber auch Jugendliche aus dem südlichen Afrika besuchten mehrmals den Kirchenkreis und nahmen an Projekten im Hunsrück und an der Mosel teil.Ein zentrales Thema der jüngeren Zeit ist AIDS. Botswana gehört zu den afrikanischen Ländern mit der höchsten Infektionsrate. Im Frühjahr 2001 standen die Möglichkeiten der AIDS-Prävention im Mittelpunkt eines Besuchs des Pfarrerehepaars Lunkenheimer aus Kastellaun in Botswana.20 Jahre Partnerschaft, für beide Seiten bedeutete dies immer wieder wichtige Impulse. "Vom anfänglichen Enthusiasmus sind wir schnell auf den Boden nüchterner Realität gestellt worden", meint heute der frühere Horner Pfarrer Peter Völzing, damals Synodalbeauftragter für Weltmission. Eine solche Partnerschaft sei ein langer und mühevoller Weg, betont er, nicht ohne hinzuzufügen: "Aber es ist auch ein schöner, verheißungsvoller Weg, den wir miteinander gehen.""Viele Früchte hat diese 20-jährige Arbeit hervorgebracht, so das Zentrum für Frauenarbeit in Werda. Oder Entwicklungsprojekte für die Menschen in Botswana, die Kirchen in Hereford und Kalkfontein sowie das Pfarrhaus in Werda.In Werda wird vom 22. bis 24. August auch das 20-jährige Bestehen der Partnerschaft gefeiert, an dem aus dem Kirchenkreis neben Superintendent Horst Hörpel auch Peter Völzing teilnehmen wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort