Partnerschaftliches Miteinander

Die Gleichstellungsbeauftragte für die Bürger der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues gibt nach zwölf Jahren ihr Amt in andere Hände. Welche Erfolge gibt es bisher und wo liegen die künftigen Schwerpunkte?

 Wilhelm Affler aus Bernkastel-Kues ist skeptisch. Doch die Gleichstellungsbeauftragte der VG Bernkastel-Kues setzt sich nicht nur für die Interessen von Frauen ein. Mit Partnern wie der Akademie Kues, im Bild Leiterin Theresa Spies (Zweite von links), will Rita Busch (rechts), die ab Januar in die Fußstapfen von Claudia Pütz tritt, künftig weiter auf mehr Miteinander setzten. TV-Foto: Ursula Schmieder

Wilhelm Affler aus Bernkastel-Kues ist skeptisch. Doch die Gleichstellungsbeauftragte der VG Bernkastel-Kues setzt sich nicht nur für die Interessen von Frauen ein. Mit Partnern wie der Akademie Kues, im Bild Leiterin Theresa Spies (Zweite von links), will Rita Busch (rechts), die ab Januar in die Fußstapfen von Claudia Pütz tritt, künftig weiter auf mehr Miteinander setzten. TV-Foto: Ursula Schmieder

Bernkastel-Kues. Wenn es um Gleichstellung geht, scheiden sich die Geister. Während vor allem Frauen diese gesetzliche Basis freut, wissen andere damit nichts anzufangen. Und wenn doch, wird das Aufgabengebiet eines Gleichstellungsbeauftragten im Bereich der Gleichstellung am Arbeitsplatz gesehen. Dabei kann er gerade dort sehr wenig ausrichten. Eine Firma würde sich da wohl kaum reinreden lassen, betont Claudia Pütz. Seit Juli 1995 ist sie die erste kommunale Gleichstellungsbeauftragte für die Bürger der VG Bernkastel-Kues und wird das Amt ab Januar an Rita Busch aus Wehlen übergeben. Ratsuchende, die sich am Arbeitsplatz benachteiligt fühlten, könne sie nur an Betriebsräte oder Anwälte verweisen, erklärt Pütz.Ungeachtet dessen und trotz aller Mühen der Aufbauarbeit hat sie aber sehr viel bewegen können in den zwölf Jahren. Laut Gesetz sei es ihre Aufgabe, im Sinne einer Gleichberechtigung von Frauen und Männern den "Bewusstseinswandel in der Gesellschaft" zu fördern. Gleichzeitig legt ihr das Kommunalbrevier "die Selbstbestimmung der Frauen über die eigenen Lebensbedingungen" ans Herz. Doch da habe sich ja vieles gewandelt. Vor zwölf Jahren sei das mit der Gleichberechtigung jedenfalls gar nicht so klar gewesen. Gerade im ländlichen Raum, für den sie sich in erster Linie einsetzt. Dank Ganztagsschulen und -Kindergärten habe sich da aber einiges getan - allerdings erst auf Drängen aus Berlin und nicht auf frühere Anregungen von ihr hin. Wichtig seien aber auch die "drei Säulen" Akademie Kues, Kultur und Kur GmbH und der von ihr mitbegründete Frauentreff Opal. Ohne diese Kooperationspartner wären Projekte wie Frauenkino und Frauenkabarett gar nicht realisierbar gewesen. Oder der Frauentag, dessen Untertitel "Ein Tag für mich" auch schon Männer angesprochen hat. Das Schlüsselwort heißt für Pütz aber nach wie vor "Partnerschaft". Frauen und Männer sollten miteinander arbeiten. Ohne Unterstützung der Familie und der Männer, seien die Chancen der Frauen, sich etwa in politischen Gremien zu engagieren, begrenzt. Aber da gibt es noch etwas, das sie beim Abschied drückt: "Ich finde es traurig, dass das Amt mehr belächelt wird."Nachfolgerin Busch (48) lässt sich davon aber nicht entmutigen. Da sie auf dem bisher Erreichten aufbauen könne, gehe es ihr in erster Linie darum, Frauen aufzuzeigen, was sei tatsächlich leisteten für die Gesellschaft, um so ihr Selbstvertrauen zu stärken. Dennoch wolle sie keine "frauenspezifischen" Veranstaltungen auf die Beine stellen: "Gleichstellung ist für mich auch Gleichberechtigung", sagt die dreifache Mutter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort