Party Party-König erobert die Mosel

TRABEN-TRARBACH. (cus) Eine der schillerndsten Partyfiguren Deutschlands hat das Nachtleben an der Mosel getestet: Michael Ammer feierte standesgemäß bei der "1. Traben-Trarbacher Modelnacht".

Geschlagene drei Stunden warten manche geladenen Gäste auf die stauverzögerte Ankunft von Michael Ammer in Traben-Trarbach. Doch böse mag ihm niemand sein, denn von dem 44-jährigen Playboy aus Hamburg hängt alles ab. Er selbst ist das Programm, er allein bestimmt den Ablauf. 23 Uhr im Bistro "Oase Villa Moselschlösschen": Ammer bricht das Eis sofort mit einem Spruch über die (noch) schlechte Frauenquote ("Was 'n schwuler Tisch") und schnappt sich sein Lieblingsgetränk: Wodka mit Apfelsaft. Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann tourt als Eventmanager durch die Lande und als Stammgast durch Boulevard-Magazine. Auch seine im April beantragte Insolvenz wegen Steuerschulden von rund 430 000 Euro kann ihn offenbar nicht stoppen. Beim Gulasch-Essen entpuppt sich der Party-König als lockerer Plauderer. Entwaffnend offen erzählt er von seiner eifersüchtigen Freundin Jazmin Jennewein, die er auch schon mal aus einem Club tragen lässt, wenn es ihm zu bunt wird. Ammers Partner und Freund Mike Schöneberg von der Traben-Trarbacher Agentur "Nightlife Events" freut sich über seinen Promi-Coup. Der gelernte Autoverkäufer hat vor acht Jahren als DJ angefangen: "Es war schon immer mein Traum, eigene Partys zu veranstalten." Gegen 1 Uhr entern Schöneberg und Ammer den Club "Exklusiv". DJ Tut Anch heizt mit House-Music ein, ein Saxofonist und eine Sängerin treten live auf. Ammer hält sich gegenüber hemmungslos tanzenden Partyhäschen auffällig zurück. Vielleicht will er seiner Freundin aus Mallorca keinen Grund zur Eifersucht geben. Ein 18-jähriger Trierer schäumt über vor Begeisterung: "Ammer-Partys sind keine netten Stehempfänge oder Tanztees, sondern ausgelassene Feste." Am nächsten Tag verlässt ihn der Mut, sich öffentlich zum "Enfant terrible" zu bekennen. Der Trierer bittet, "diesen Satz nicht zu schreiben und auch nicht, dass ich irgendwas damit zu tun habe." Na schön, der Name bleibt geheim. Typisch: Ammer fasziniert und polarisiert. Jetzt auch an der Mosel.

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