Passionsspiele sind ein gutes Kapital

WINTRICH. Alle fünf Jahre finden in Wintrich die Passionsspiele statt. Die Kapazität ist noch nicht ausgereizt. Sie dürfte bei 20 000 Besuchern liegen. Bisher gibt es nur Platz für 10 000 Zuschauer.

Die Weichen für eine gute Zukunft sind in Wintrich gestellt. Dank einer Kindertagesstätte, in der viel Wert auf eine Frühförderung der Kinder gelegt wird, und der betreuenden Grundschule hat sich der Ort für Familien interessant gemacht. Ortsbürgermeister Dirk Kessler spricht von einem "starken Zuzug" junger Familien. Dadurch werde die Bevölkerungszahl zumindest auf dem jetzigen Stand (1000 Einwohner) gehalten. Und die Wintricher scheinen gesellig zu sein. Sie sind in 13 Vereinen organisiert und tragen maßgeblich dazu bei, dass die sechs Restaurants (teilweise mit Hotel) und die zwölf Straußwirtschaften existieren. Allein eine solche Anzahl von Lokalen - bezogen auf die Einwohnerzahl - ist bemerkenswert. Sollte der geplante Golfplatz auf der Höhe doch noch realisiert werden, würde das den Ort und auch die umliegenden Orte aufwerten. Hier ist die Gemeinde aber auf einen Investor angewiesen. Als Kapital für die Zukunft blieben daher vorerst nur die Passionsspiele. "Dadurch sind wir ständig im Gespräch", sagt Ortsbürgermeister Dirk Kessler Es gebe bereits viele Kartenanfragen für die nächste Spielzeit im Jahr 2007. "Der Vorverkauf beginnt aber erst 2006", bittet der Spielleiter um Geduld. Die Gemeinde soll sich auch in der Zwischenzeit als Passionsspielort präsentieren: zum Beispiel mit Tafeln (Haus des Judas, Kinder der Passion etc.), die an Häusern der Mitwirkenden angebracht werden. "Damit soll ein Aha-Effekt ausgelöst werden", sagt Kessler. Wie berichtet, werden mehr als 10 000 Besucher im Jahr 2007 bei den 30 Vorstellungen Platz in der Kirche finden. Dirk Kessler geht davon, dass das Potenzial sogar bei 20 000 Besuchern liegt. Von daher scheint eine Ausweitung der Passionsspiele nicht utopisch. Für den Zusammenhalt der Leute und die Zukunft des Dorfes hat das Stück über das Leiden Jesu viel Signalwirkung. Kessler: "Es reden Leute miteinander, die vorher nicht soviel miteinander zu tun hatten."

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