Paten-Namen in Prospekt-Pfeifen graviert

Seit Ende Oktober 2008 ist die Stumm-Orgel aus der evangelischen Kirche zu Starkenburg in der Werkstatt von Orgelbaumeister Rainer Müller in Merxheim/Nahe. Gemeinsam mit ihrer großen "Schwester", der Trarbacher Stumm-Orgel, wird sie dort restauriert.

 Albert Koster (links) und Eva Stäbler schauen interessiert zu, wie Orgelbauer Alexander Bükki ihre Namen in eine Zinnpfeife graviert. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Albert Koster (links) und Eva Stäbler schauen interessiert zu, wie Orgelbauer Alexander Bükki ihre Namen in eine Zinnpfeife graviert. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Starkenburg. Auf einem zur Mosel abfallenden 250 Meter hohen Felsgrat liegt das Dorf Starkenburg, dessen aus dem Jahr 1764 stammendes Kirchlein einen markanten Blickfang bildet. Die Stumm-Orgel des Gotteshauses wurde um 1800 gebaut, und im Lauf der Jahre wurde sie verändert und ergänzt, was allerdings das Klangbild beeinträchtigte. So wuchs vor einigen Jahren der Wunsch, das Instrument mit seinen 516 Pfeifen restaurieren zu lassen.

Vier Frauen gehören dem Presbyterium an - Hannelore Franz, Heidi Franz, Anke Gehrke und Ursula Schütz - und sie trommelten die "Starkenbürger" zusammen. Viel Geld wurde benötigt, um die Restaurierung zu finanzieren, und die rund 200 Einwohner und auch Auswärtige öffneten bereitwillig die Geldbörsen. "Dabei sind nicht mal alle evangelisch", freut sich Hannelore Franz. Das klingende Kleinod liegt den Menschen offensichtlich am Herzen. Jetzt schauten die Spender in der Kirche zu, wie Orgelbauer Alexander Bükki mit Lehrling Christian Lehr ihre Namen in die Pfeifen eingravierte. "Es gab viel zu erneuern", erklärt Bükki. Vor einem halben Jahr begannen die Einbauarbeiten, ob die Orgel bis Weihnachten komplett steht, ist noch nicht sicher, erklingen wird sie aber auf jeden Fall.

Originalgetreue Zinn-Blei-Legierung



Aus klanglichen und optischen Gründen wurden die im vergangenen Jahrhundert eingebauten Zinnpfeifen durch solche aus originalgetreuer Zinn-Blei-Legierung ersetzt. Bükki berührte die hochglänzenden Prospektpfeifen nur mit Gummihandschuhen. "Sonst würden sie anlaufen", erklärte er.

Albert Koster und Eva Stäbler aus Pünderich beobachteten fasziniert, wie ihre Namen eingraviert wurden. Koster übernimmt das Vor- und Nachspiel auf dem Instrument, wenn er den Gottesdienst in Starkenburg besucht.

Wer seinen Namen in einer Pfeife verewigt sehen möchte, kann dies mit einer Spende an den Kirchenkreis Simmern-Trarbach, KSK Rhein-Hunsrück, Konto 11 230 927, BLZ 560 517 90, Kennwort: Starkenburger Orgel.

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