Paten kümmern sich um Flüchtlinge

Neumagen-Dhron · Schon bevor die Flüchtlinge kamen, setzten sich in Neumagen-Dhron Bürger für Ausländer ein. An der Spitze steht Hilde Kessel. Die Moselaner geben nicht nur, sie bekommen auch etwas zurück. Kulinarisches aus den Heimatländern der Zufluchtsuchenden.

Neumagen-Dhron. "Die Bürgerhilfe nimmt mir viel Arbeit ab." Der Satz von Ortsbürgermeister Michael Thomas zeigt, welche Bedeutung die Arbeit der Bürgerhilfe Neumagen-Dhron hat. Hilde Kessel, die so etwas wie die Anführerin ist, hat eine engagierte Gruppe aus etwa 20 Leuten neben sich. Bereits bevor die Flüchtlinge kamen, haben sie sich für Menschen anderer Nationalitäten eingesetzt, die in Neumagen-Dhron ein neues Zuhause suchten.
Paten im Dauereinsatz


Es gab und gibt einen Stammtisch, zu dem alle ausländischen Mitbürger eingeladen werden. Als die Flüchtlinge dann kamen, hat sich dieser Aufwand noch vergrößert. "Jede Familie oder Gruppe hat eine Patin oder Paten", erläutert Hilde Kessel.
Da die Flüchtlinge die Telefonnummern ihrer Paten haben, kann es passieren, dass die im Dauereinsatz sind. Zum Beispiel, wenn es zu Behörden geht. Da merken dann Leute wie Franz-Josef und Elisabeth Mager, wie kompliziert Bürokratie sein kann. Zu den Aufgaben der Paten gehören auch regelmäßige Fahrten zur Tafel nach Wittlich, wo die Flüchtlinge sich mit Lebensmitteln versorgen können.
Natürlich sind auch einige der Flüchtlinge längst wieder weg. Es gebe aber wieder Rückmeldungen, berichtet Hilde Kessel. Die Bürgerhilfe veranstaltet auch ein Weihnachtskonzert zu Gunsten der Flüchtlinge. Da war viel Hilfsbereitschaft zu spüren. Es kamen 1920 Euro zusammen - Geld mit dem geholfen werden kann, wenn es irgendwo hakt.
Die Arbeit bleibt aber auch andernorts nicht unbemerkt. Es gibt oft Anrufe, und es wird um Rat für die dort ansässige Flüchtlingsorganisation gebeten", sagt Hilde Kessel. Es ist im Gespräch zu merken. Leuten wie Hilde Kessel, dem Ehepaar Mager oder Ursel Weck ist es ein Herzensanliegen, den Menschen zu helfen.
Feier im Pfarrgarten


Aus diesem Engagement heraus ist auch die Idee für ein "Fest der Kulturen" entstanden. Es soll am 8. Juli im Pfarrgarten über die Bühne gehen. Alle ausländischen Mitbürger, also nicht nur die Flüchtlinge, sind zur Beteiligung eingeladen. "Sie werden backen und kleinere Gerichte zubereiten", kündigt Hilde Kessel an. Natürlich sollen sie nicht unter sich sein. "Die Neumagen-Dhroner werden eingeladen", sagt die Organisatorin. cb

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