Patschnasse Erlebniswelt

FÖHREN. Veranstaltungen unter freiem Himmel geraten in diesem Sommer stets zum Glücksspiel - diese Erfahrung musste gestern auch der Industriepark Region Trier (IRT) machen, als gleich mehrere Gewitterstürme über ihn hinwegfegen. Erst am späten Nachmittag entspannte sich die Lage - und gleich setzte ein verspäteter Besucheransturm ein.

Als kurz vor 11 Uhr die ersten Gäste das 250 Hektar große IRT-Gelände bei Föhren ansteuern, scheint die schwüle Hitze das einzige Witterungsproblem zu sein, das diese Veranstaltung beeinträchtigen könnte. Doch wozu gibt es Getränkestände?Mit Optimismus in den Tag

Auf dem Platz vor der Hauptbühne an der Europa-Allee herrscht noch gähnende Leere. Die Sonne brennt auf den Asphalt, und der MV Osburg wartet unter einem Stand auf seinen Auftritt. Ebenfalls auf den Auftritt warten die Vertreter von Wirtschaft, Verwaltung und Politik. Doch zuvor bricht Landrat Richard Groß, Vorsteher des IRT-Zweckverbandes, mit seinen Gästen zu einem Rundgang über das Gelände auf. Die Stimmung in den besuchten Betrieben ist bestens, und auch an den Ständen im Freien schaut man optimistisch dem Tag entgegen. Anschließend zeichnet Groß die steile Entwicklung auf, die der IRT innerhalb von zwölf Jahren erfahren hatte: Von einst zwölf Zivilangestellten der ehemaligen französischen Hubschrauberbasis hin zu heute rund 1100 Beschäftigten in 70 Betrieben - Tendenz steigend. Das Ende der Ansprache erleben die Zuhörer im plötzlichen Sturzregen unter knappen Zeltdächern und bis zu den Knöcheln im Fußbad stehend. Auch Staatssekretär Günter Eymael aus Mainz und IRT-Gewerbeverbandsvorsitzender Heinz Herres halten wahre Sturmreden unter Donnergetöse, was der Szenerie eine ungewollte Dramatik und Komik zugleich verleiht. Anschließend gewährt Petrus den schon zahlreicher gewordenen Besuchern eine kurze Verschnaufpause, um dann gegen13 Uhr um so heftiger zuzuschlagen. Bei diesem Gewittersturm kommt das Wasser nicht mehr von oben, sondern fegt quer durch die offenen Zeltpavillons. Wer kann, rettet sich in die zahlreichen Firmengebäude und schaut zu, wie draußen durchnässte Gestalten versuchen, ihre Stände am Davonfliegen zu hindern. Fast noch schlimmer ist, dass dem Gewittersturm noch ein mehrstündiger Dauerregen folgt. Kein Wetter für einen Tag der offenen Tür - die Veranstalter korrigieren ihre Besucherprognosen nach unten. Das Bedauern ihrer Gäste ist ihnen sicher. So auch eine Familie aus Newel: "Die Leute können einem Leid tun - die haben sich so viel Mühe gemacht, und nun dieses Pech." Doch wenn dass Wasser auch in den Kragen läuft: Die Ausharrenden lassen sich die Laune nicht verderben. Es gibt so viel zu sehen bei den über 50 teilnehmenden Firmen, die kulinarischen Angebote lassen keinen Wunsch offen. Flugzeuge, Hubschrauber und ein trockener Bewirtungs-Hangar locken an der benachbarten Piste, und dazu Rock und Blasmusik von den Bühnen. Als am Nachmittag wieder die Sonne vorsichtig hervorschaut, wird dies zum Aufbruchsignal für Tausende in der Region, die bisher mit der Fahrt nach Föhren gezögert hatten. Gegen 16 Uhr herrscht endlich das erhoffte Gedränge auf der Europa-Allee. Ein versöhnliches Ende nach stürmischem Auftakt.

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