Per Du am Lagerfeuer

BRUCH. Im kleinen Dorf Bruch an der Salm haben die Motorradfreunde ein Freundschaftstreffen veranstaltet. Eine Wiese im Wald wurde zum multifunktionalen Treffpunkt mit Zeltplatz, Lagerfeuer und Saloon.

 Spiel und Spaß stehen beim Motorradtreffen in Bruch im Vordergrund: Die Wasserballon-Schleuder in Aktion.Foto: Erich Gerten

Spiel und Spaß stehen beim Motorradtreffen in Bruch im Vordergrund: Die Wasserballon-Schleuder in Aktion.Foto: Erich Gerten

"Da kommen die Heinsberger" - Günter Esch, Peter Thiel und Hermann Knödgen von den Motorradfreunden Bruch freuen sich über den Besuch der Biker aus dem Raum Aachen. Mehr als ein Dutzend Motorräder der Heinsberger, vor allem Gespanne, rollen auf dem Festplatz ein. "Das ist eine Norton 16 H von 1939", erläutern Franz-Josef Bleilevens und Joachim Haarwinkel aus Heinsberg. Daneben fährt eine BMW 51-3 mit Seitenwagen aus dem Jahr 1953 auf. Fahrer Franz Werden strahlt: "Bei uns Bikern ist alles unkompliziert", zieht sich den Helm ab, entledigt sich seiner Schutzkleidung und streift sich eine bequeme Hose über, um dann seine Freunde aus Bruch zu begrüßen.Schon am Ortseingang weisen liebevoll gestaltete Hinweisschilder in Form von stilisierten Motorrädern auf das erste Freundschaftstreffen der Motorradfreunde Bruch hin. Eine Wiese an der Salm wurde zum Festplatz umfunktioniert. Stromkabel und ein Wasserschlauch sind durch den Wald zur Salmaue gelegt. An den Bäumen hängen Scheinwerfer. Denn nicht nur Biker, sondern auch viele Fußgänger sind gekommen, vom Schulkind bis zur Großmutter. Sogar die Dorfwirtin hat ihre Kneipe geschlossen und unterstützt das Treffen. "Wir wollen uns von den Rockergruppen abheben", betont Günter Esch. Bikertreffen seien Familientreffen. Alle sind per Du, Händeschütteln zur Begrüßung ist verpönt. Dutzende Motorräder aller Marken und Jahrgänge von der Suzuki über die Yamaha, der Kawasaki bis zum russischen BMW-Nachbau stehen in einer Reihe an der Salm, dazwischen kleine Zelte. "Wir haben Besucher aus dem Raum Aachen, viele aus Mönchengladbach und aus Köln und natürlich aus der Region Trier und Luxemburger", erläutert Hermann Knödgen.Runter von der Maschine, rein in den Saloon

Stolz fügt Peter Thiel hinzu: "Bei unseren sonntäglichen Touren haben wir Werbe-Flyer bis hinunter nach Holland verteilt."Motorradfahrer erscheinen, die bisher nicht einmal wussten, dass es den kleinen Ort an der Salm gibt. Und sie wundern sich, was die Motorradfreunde alles auf die Beine gestellt haben, etwa den geräumigen Saloon als Treffpunkt, gefertigt aus Rancherbrettern und geschälten Baumstämmen - natürlich mit Schwingtür. Weiter unten werden Luftballons mit Wasser gefüllt, gerade so groß wie Tennisbälle. Kinder und Erwachsene haben ihren Spaß bei der mobilen Schleuder, die Wasserballons bis ans jenseitige Ende der Salmwiese schießt; fast bis zur selbstgebauten 20-Meter-Rutsche aus Teichfolie am Hang. Feuerwehrschläuche pumpen Salmwasser hoch und speisen die Rutsche.Der 14-jährige Dennis Neukirch gleitet elegant hinunter und plumpst direkt in die Salm hinein: "Das ist besser als im Schwimmbad!" Am Abend ist Lagerfeuerromantik angesagt. Die Nacht wird lang oder kurz, wie man es will. Am Sonntagmorgen bauen die Brucher Motorradfreunde im Saloon ein Frühstücksbüfett auf. Dann endet die Motorradromantik an der Salm.

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