"Wenn wir heute nicht etwas tun, haben wir morgen niemanden mehr in der Kirche", schilderte Winfried Görgen, der die Bartholomäus-Wallfahrt federführend organisiert hat. Bereits als Jugendlicher hatte er geholfen, diese Wallfahrt zu organisieren. "Es sind mehr Leute hier, als wir gehofft haben, wir mussten Bänke dazu stellen", freute er sich über die rund 300 Wallfahrer. Denn in den letzen Jahren war die Besucherzahl stark rückläufig. "Nach dem Krieg waren es dreimal so viele" schilderte Hans Hoffmann aus Olkenbach, "aber die Jugend hat heute anderes im Kopf". Die Pilger kamen überwiegend aus den Alftalpfarreien Bausendorf, Kinderbeuren und Bengel. Unter ihnen auch Lore und Werner Danier, die zum ersten Mal bei der Prozession dabei sind. Nach dem Fußmarsch feierten die Gläubigen einen Gottesdienst unter freiem Himmel. "Mit dem Apostel Bartholomäus auf dem Weg zu Christus" hieße, eine alte Tradition aufgreifen, die viele Menschen lange Zeit zusammen geführt habe, schilderte Prälat Franz-Josef Gebert. Gemeinsam mit Pater Ludwig Eifler und Diakon Thomas Clemens gestaltete er den Gottesdienst, der Kirchenchor Niederscheidweiler sorgte für den feierlichen Rahmen.Patron der Winzer und Bauern

Prälat Gebert freute sich über die zahlreichen Teilnehmer. In seiner Predigt erzählte er vom Gedanken des Suchens und Findens. "Wenn wir eine Antwort gefunden haben, heißt das nicht, dass der andere auch eine gefunden hat", resümierte er. Der Heilige Bartholomäus ist Schutzpatron der Bauern, Winzer, Hirten und Handwerker. Die Pilger bitten um Fürsprache bei Gott und um seinen Schutz. "Früher wurde das Vieh gesegnet, heute bitten wir um Wettersegnung", so Pfarrer Eifler. Bis 1803 gehörte die Kapelle Heinzerath, am Ortsrand von Olkenbach gelegen, zu Hontheim. Heute gehört sie zur Pfarrei Bausendorf-Olkenbach und steht unter Denkmalschutz. Schutzpatron ist der Heilige Bartholomäus, dessen Patronatsfest am 24. August ist. In diesem Jahr wurde gleichzeitig die 200-jährige Zugehörigkeit zur Pfarrgemeinde Bausendorf-Olkenbach gefeiert. Für geselliges Treiben am Rande der Wallfahrt sorgte das bunte Programm und das Klarinetten-Trio der Kreismusikschule, das von Ullrich Junk geleitet wird.