Planetenradweg: Meerfeld hofft auf mehr

MEERFELD. Wieder einmal hat die Gemeinde Meerfeld Geld für den Radweg im Tal der Kleinen Kyll, der zum Planetenradweg ausgebaut werden soll, in den Haushalt eingeplant. Doch fühlt sie sich von Kreis und Verbandsgemeinde bei der Finanzierung allein gelassen.

Mit großem Bahnhof wurde im August 2001 das Projekt Planetenradweg in der Sternwarte bei Schalkenmehren vorgestellt. Ministerpräsident Kurt Beck, Landtagsabgeordnete, Landrat und Bürgermeister waren dabei. Der Pfad sollte am Maare-Mosel-Radweg eingerichtet werden und die Dimensionen des Sonnensystems im wahrsten Sinne des Wortes erfahrbar machen. Ein Modell der Sonne am Startpunkt, dem Dauner Bahnhof, war geplant. Entlang der 20 Kilometer langen Strecke sollten die Radler Planeten und Kometen per Schautafeln kennen lernen. Am Ende sollte Pluto, der äußerste Planet des Sonnensystems, stehen.Gemeinde kann Projekt nicht allein schultern

Mittlerweile wurde der Planetenradweg in das Tal der Kleinen Kyll verlegt. Hier seien Attraktionen eher von Nöten, heißt es bei der VG Daun, die den Anstoß für das Projekt gab. Der Radweg soll immer noch in Daun starten, an Ober- und Niederstadtfeld sowie Schutz vorbeiführen, bei Bleckhausen die Kreisgrenze Daun/Bernkastel-Wittlich überschreiten und in Meerfeld enden. Anbindungen nach Manderscheid und Pantenburg zum Maare-Mosel-Radweg und über Himmerod nach Wittlich oder Trier sind im Gespräch. Doch das Projekt kommt zumindest im Kreis Bernkastel-Wittlich nicht recht vom Fleck. Zum dritten Mal hat Meerfeld den Bau des drei Kilometer langen Radwegs (ohne Planetentafeln) in den Haushalt eingeplant. Doch allein kann die Gemeinde das Projekt, das aufgrund von Geländern, Schutzplanken und Bachdurchlässen 301 000 Euro kosten soll, nicht schultern. Zuschüsse in Höhe von 181 000 Euro sind beim Wirtschaftsministerium beantragt. Doch Meerfeld braucht mehr. Ortsbürgermeister Karl Weiler: "Ich würde mir wünschen, dass sich die Verbandsgemeinde Manderscheid mit zehn Prozent am Bau beteiligt. Wir müssen unsere Zukunft im Tourismus suchen." Weiler verweist nach Daun. Teile des Radwegs verlaufen dort auf Wirtschaftswegen. Da, wo Baukosten entstanden seien oder noch entstünden - zwischen Niederstadtfeld und Schutz wird gearbeitet - , habe sich die VG Daun mit zehn Prozent beteiligt, sagt Pressesprecher Gerd Becker. Beteiligt hat sich auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises. Sie zahlt laut Büroleiter Helmut Klassmann ebenfalls zehn Prozent der Baukosten. In Manderscheid hingegen hält man sich bedeckt. Günter Weins von der VG-Verwaltung: "Wenn der Landkreis einen Zuschuss gibt, werden wir wahrscheinlich auch etwas zahlen. Das muss jedoch der VG-Rat entscheiden. Es geht um freiwillige Ausgaben." Für den Landkreis hat der Kreisausschuss jedoch entschieden, den Radweg an der Kleinen Kyll nicht zu fördern. Die Begründung: Um die Gleichbehandlung zu gewährleisten, fördert der Kreis nur Wege, die in der Bedeutung den beiden bislang geförderten Projekten Maare-Mosel-Radweg und Radweg Wolf-Lösnich gleich kommen. Für den Radweg an der Kleinen Kyll werde diese Bedeutung nicht erwartet, der Weg führe zum Teil über schlecht einsehbare klassifizierte Straßen. Falls sich diese Einschätzung als falsch erweisen sollte, werde man über eine nachträgliche Förderung beraten, so der Beschluss des Kreisausschusses. Dass die Einschätzung falsch ist, daran scheint zumindest der Dauner VG-Bürgermeister Werner Klöckner zu glauben. Auf der Homepage der Dauner CDU wird er zitiert mit den Worten: "Wir könnten es schaffen, dass dieser Radweg eine vergleichbare Resonanz findet wie der Maare-Mosel-Radweg." Das muss sich dann allerdings zunächst ohne Meerfeld zeigen, denn für die Maar-Gemeinde stellt der Ortsbürgermeister klar: "Nur mit Zuschüssen vom Land können wir nicht bauen."

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