Polizei: Veldenzer Verdächtiger sei schon früher gewalttätig gewesen

Veldenz/Trier · Einer der Tatverdächtigen des Veldenzer Vorfalls, bei dem an Weiberdonnerstag Mädchen bedrängt worden sein sollen, ist für die Polizei kein unbeschriebenes Blatt. Er soll im Dezember eine junge Frau gepackt haben.

Veldenz/Trier. Zuerst war von sexueller Bedrängung die Rede, später ergaben die vorläufigen Ermittlungsergebnisse, dass kein Tatverdacht wegen Sexualstraftaten vorliegen dürfte. Das ist der Stand der Dinge eines Vorfalls, der sich an Weiberdonnerstag in Veldenz ereignet hat. Dort sollen nach dem Karnevalsumzug vier minderjährige Flüchtlinge aus Afghanistan mit einer Gruppe von Mädchen zusammengetroffen sein. In einem Fall soll ein Tatverdächtiger einem der betroffenen Mädchen "einen Kuss auf die Hand" gegeben haben. Dann soll er versucht haben, die junge Frau und eine ihrer Freundinnen auf den Mund zu küssen, wie Polizeisprecher Uwe Konz vom Polizeipräsidium in Trier erläutert. Beide Mädchen hätten sich diesen Versuchen entzogen.

Zwei weitere Vorfälle vom selben Tag wurden angezeigt. In einem Fall habe soll derselbe Tatverdächtige ein Mädchen am Arm gefasst, sie aber schnell wieder losgelassen haben. Dabei sollen zwei Begleiter, die das Mädchen schützen wollten, tätlich angegriffen worden sein. Im dritten Fall soll ein Tatverdächtiger zwei junge Frauen nacheinander mit den Armen umfasst und seine Hüfte hin- und herbewegt haben. Der Aufforderung, das zu unterlassen, sei der Mann nachgekommen, so der Polizeibericht.

Unter volksfreund.de gab es dazu einen anonymen Kommentar. Darin wurde behauptet, dass es im Dezember 2015 in Veldenz einen ähnlichen Fall gegeben habe, bei dem einer der Verdächtigen eine Frau gewürgt haben soll. Der TV hat nachgehakt. Polizeisprecher Uwe Konz bestätigt das nun: "Die Inhalte der Pressemitteilung vom Freitag ergeben sich aus den bis dahin erfolgten polizeilichen Ermittlungen, insbesondere aufgrund der Aussagen von unmittelbar beteiligten Zeuginnen und Zeugen." Diese Fakten seien Inhalt der Ermittlungsakte im aktuellen Fall, die der Staatsanwaltschaft Trier nach Abschluss der Untersuchungen übersandt werde.

Konz nimmt Bezug auf den Vorfall vom Dezember: "Es ist richtig, dass gegen einen der als tatverdächtig geführten jungen Männer (hier wegen gemeinschaftlich begangener Körperverletzung) bereits ein Ermittlungsverfahren anhängig ist." Dieser soll, so Konz, eine junge Frau, die am vergangenen Freitag ebenfalls zu den Geschädigten gehörte, in einem Ort in der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues angegriffen haben. Er soll sich der Frau von hinten genähert, sie mit festem Griff gegen ihren Willen festgehalten und sie geküsst haben. Er soll ihr mit den Arm um den Hals gegriffen und versucht haben, sie an sich heranzuziehen. Nach der Gegenwehr der Geschädigten habe er von ihr abgelassen.

Zu diesem Fall gab es keine Presseberichterstattung der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues, wie das Präsidium mitteilt. Denn der Täter und weitere Zeugen wurden noch am gleichen Tag - kurz nach der Erstattung der Anzeige - ermittelt und die Tat dadurch schnell geklärt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort