Possierliche Tierchen und sichere Schränke

HIMMEROD. Wie viele unterschiedliche Aspekte es zum Thema Wald und Jagd gibt, wurde beim Hubertustag am Kloster Himmerod eindrucksvoll bewiesen.

Neugierig drängen sich vor allem die Kinder um den Wagen mit den Tierexponaten. "Ist das eine Maus", will ein Mädchen wissen. Bernd Wirtz, Förster im Revier Hohenmarken, klärt auf: Bei diesem possierlichen kleinen Tier handele es sich nicht um ein Mäuschen, sondern um ein ebenso kleines Mauswiesel. Er zeigt noch ein schneeweißes Hermelin. "Aus solchem Fell wurden früher die Mäntel für die Könige gemacht", erklärt er den Kindern.Doch auch Erwachsene interessieren sich für die ausgestopften Waldtiere. "Das müsstest du eigentlich wissen als Jäger," wird ein Herr von der Gattin zurechtgewiesen, als er einen der Greifvögel fälschlicherweise als Habicht bezeichnet.Greifvögel sind beim Hubertustag aber nicht nur als Präparate zu bewundern. Großes Interesse gilt auch ihren lebenden Vertretern, die etwas abseits vom großen Trubel gezeigt werden.Ansonsten gibt es an lebenden Tieren auf dem Hubertustag noch jede Menge, vor allem Hunde. Edmund Kohl, Hundeobmann beim Kreisjagdverband, informiert über die Vierbeiner, die die Menschen bei der Jagd unterstützen sollen. "Nicht jede Rasse ist dafür geeignet," erzählt er. Ein Spitz habe beispielsweise gar keinen Jagdtrieb. Welche Rassen gut geeignet sind, wird bei einer Vorführung gezeigt, die auf reges Interesse stößt.Ständig umlagert ist auch der Stand der Waldjugend aus Dudeldorf-Gondorf. "Wir setzen uns für den Wald ein," erzählen Jessica Sumann und Simone Mares. Dem Förster helfe man bei seiner Arbeit, darüber hinaus gebe es wöchentliche Treffen, bei denen jeder noch viel über die Natur und den Wald lernen könne. 50 Mitglieder gehören zum Hort der Waldjugend Dudeldorf.Auch Klaus-Josef Mark, Büroleiter im Forstamt Manderscheid hält die Jugendarbeit für wichtig. "Die Kinder sind Entscheidungsträger von morgen," weiß er, deshalb sei es notwendig sie schon früh für die Natur zu sensibilisieren.Auch er hat Interessierten eine Menge zum Thema Wald zu erzählen. So beschreibt er beispielsweise die Eigenarten verschiedener Holzsorten, die jeweils anhand eines Brettes und eines dazu gehörigen Zweiges begutachtet werden können. Dass man das Holz der Hainbuche früher für die Speichen der Kutschen benutzt hat oder man mit der Roterle schon in der Steinzeit Häuser gebaut hat, ist für viele Besucher neu.Vor allem Wildgerichte sind gefragt

Dass sich Holz aber nicht nur zum Bauen, sondern auch effektiv zur Wärmegewinnung einsetzen lässt, wird an anderer Stelle gezeigt. Ein Raummeter Holz kann zu Holzhackschnitzeln verarbeitet werden. Diese haben die gleiche Heizwirkung wie 200 Liter Heizöl.Neben den vielen Informationen rund um den Wald gibt es beim Hubertustag auch vieles speziell für aktive Jäger. Verschiedene Arten von Hochsitzen sind ausgestellt, sichere Stahlschränke zur Aufbewahrung der Jagdgewehre, und auch für Waldleute hilfreiche Geländewagen sind zu sehen.Unter dem Publikum sind auch viele, die eigentlich mit Jagd und Wald wenig zu tun haben. "Ich wollte mal sehen, was hier los ist," erzählt eine junge Frau, die mit der Familie gekommen ist. Andere sind wegen eines leckeren Mittagessens da. Vor allem Wildgerichte sind gefragt, aber auch Fisch aus der Klosterfischerei in Himmerod.Die Mitglieder des Kreisjagdverbandes, der den Hubertustag organisiert, sind hochzufrieden. Das Interesse ist groß, das Ambiente im Klosterhof schön, und auch das Wetter hat mitgespielt.

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