Pralle Tüten – leere Straßen

MÜLHEIM. Arg verregnet war es schon – doch ins Wasser gefallen ist das Mülheimer Dorffest mit verkaufsoffenem Sonntag deshalb noch lange nicht.

 Draußen war's nass beim verkaufsoffenen Sonntag in Mülheim. Doch umso mehr Menschen drängelten sich in den Geschäften und nutzten die gastronomischen Angebote. TV-Foto: Foto: Ursula Schmieder

Draußen war's nass beim verkaufsoffenen Sonntag in Mülheim. Doch umso mehr Menschen drängelten sich in den Geschäften und nutzten die gastronomischen Angebote. TV-Foto: Foto: Ursula Schmieder

Es gibt ja kein schlechtes Wetter, sondern nur falsche Kleidung, nimmt eine Mülheimer Sonntagseinkäuferin den Regen zum verkaufsoffenen Sonntag gelassen. Aber selbst mit Winterjacken und mit Schirm hält es niemanden lange auf Mülheims Hauptverkehrsmeile. Dafür ist schüttet es zeitweise einfach zu sehr. Umso mehr Gedränge herrscht dafür in den Geschäften. Bei Metzger Sopp und im "Mittendrin"-Cafe sind ständig sämtliche Sitz- und Stehplätze belegt. Noch mehr Leben ist in den Geschäften im Industriegebiet, wo es sich etwas ausgiebiger trockenen Fußes bummeln lässt. Die Parkplätze am und um den Mülheimer Baumarkt sind proppenvoll - ebenso wie die Taschen, mit denen die Menschen zu ihren Autos hasten. Aber schade sei es halt schon, dass es ausgerechnet an diesem Tag so regne, findet die Mülheimerin Doris Herzberg. Die Leute hätten sich so viel Arbeit gemacht. Ute Feilen meint, es wäre halt schöner, wenn sich alles draußen abspielen würde. Wer sich für offene Sonntage interessiere, sei aber trotzdem dabei, ist Frauke Orthmann überzeugt. Vier Piesporter Frauen sind sogar zu Fuß zwischen Industriegebiet und Ortskern unterwegs. In Baumarkt und Jeanscenter seien sie zuerst gewesen, erzählen Anne und Simone Kohl sowie Elke und Yvonne Klüsserath, jeweils Mutter und Tochter. Nachdem sie "was Leckeres" gegessen haben, treten sie nun gut gelaunt den Rückweg an. Allerdings ist vorher noch ein Zwischenstopp in der Bäckerei geplant. Nach sieben Veranstaltungen erstmals Regen

Familie Leimbrock ist derweil im Haus Haag "eingekehrt", wo bis Ende März die Fotoarbeiten von Philipp Haas zu sehen sind. Ein Weinchen hätten sie sich auch schon gegönnt, erzählen Friedhelm und Monika, die mit Sohn Christoph unterwegs sind. Auch eine Longkamper Familie findet das Dorffest "abgesehen vom Wetter ganz nett". Als Berufstätige führe sie ihr Weg eher seltener nach Mülheim. "Aber wenn die Geschäfte an einem Sonntag aufhaben, dann hat man ja Zeit", begrüßen Dorothe und Guido Rieb das Angebot. Außerdem sei das dann eine ganz andere Atmosphäre. Auch Ulrike Piech aus Veldenz und Edith und Matthias Pütz aus Andel genießen den sonntäglichen Einkaufsbummel und können sogar lachen, als der bewundernswert standhafte Musiker vor der Apotheke "Weine nicht, wenn der Regen fällt" singt. "Da kann man halt nix machen", meint Pütz. Aber sie gingen auf jeden Fall noch da durch. Apotheker Bernd Dahmen bilanziert als Vorsitzender des Gewerbevereins das Fest: "Wir müssen aus jeder Situation das Beste machen." Bisher sei Mülheim verwöhnt gewesen, da dies von bisher acht offenen Sonntagen der erste verregnete sei.

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