Preis-werter Schmuck aus Neumagen-Dhron

NEUMAGEN-DHRON/IDAR-OBERSTEIN. Kaum auf eigenen Füßen, hat sich der Neumagener Goldschmiedemeister Nico von Scotti beim Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis den dritten Platz gesichert.

 Goldschmiedemeister Nico von Scotti, Preisträger des diesjährigen Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreises, in seiner Werkstatt im "Atelier von Scotti" in Neumagen-Dhron.TV-Foto: Ursula Schmieder

Goldschmiedemeister Nico von Scotti, Preisträger des diesjährigen Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreises, in seiner Werkstatt im "Atelier von Scotti" in Neumagen-Dhron.TV-Foto: Ursula Schmieder

 Mit diesem Schmuckstück, das sich dank eines raffinierten Mechanismus nicht nur wie eine Blüte entfaltet sondern auch seinen Schwerpunkt ändert, hat der Neumagener Goldschmiedemeister Nico von Scotti beim diesjährigen Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis den dritten Platz für sich verbuchen können. Foto: Edelsteinbörse Idar-Oberstein

Mit diesem Schmuckstück, das sich dank eines raffinierten Mechanismus nicht nur wie eine Blüte entfaltet sondern auch seinen Schwerpunkt ändert, hat der Neumagener Goldschmiedemeister Nico von Scotti beim diesjährigen Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis den dritten Platz für sich verbuchen können. Foto: Edelsteinbörse Idar-Oberstein

Außergewöhnliche Unikate entstehen in Nico von Scottis Atelier in Neumagen-Dhron. Jüngste Kreation ist ein Anhänger, der mit zwei Gesichtern verblüfft. Das edle Teil aus Weiß- und Roségold fasziniert nicht nur durch sein Äußeres, das unter türkisfarbenen, oxidierten Metall-Blütenblättern ein mit Rubinen besetztes Innenleben birgt. Die Raffinesse des Schmuckstücks, das dem Goldschmiedemeister den dritten Preis beim "Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis" eingebracht hat, zeigt sich erst bei näherem Hinsehen. So entfaltet der Blütenkelch dank eines ausgetüftelten Mechanismus seine innere Pracht und verlegt gleichzeitig seinen Schwerpunkt. Der kelchförmig geschlossene Anhänger wandelt sich so zu einem völlig anderen Schmuckstück. Die versteckten technischen Finessen haben die Juroren des 37. Idar-Obersteiner Wettbewerbs überzeugt. Ihrer Ansicht nach ist von Scotti mit diesem "Wow-Effekt" eine perfekte Umsetzung des Wettbewerbsthemas "Mehr Sein als Schein - Das Verborgene" gelungen. Der 35-Jährige, der seit 2000 selbständig ist und seit zwei Jahren ausbildet, weiß die Auszeichnung zu würdigen. "Das ist schon was", ist er sich angesichts 116 eingereichter Arbeiten von 76 Teilnehmern aus zehn Ländern bewusst. Außerdem liegt auch ihm gerade die Technik sehr am Herzen. Diese Leidenschaft ziehe sich seit der Gesellenprüfung durch seine Arbeiten. Daher spross die Blüte auch schon länger vor seinem geistigen Auge. Doch als es an die Umsetzung ging, zeigte die Technik auch gestalterische Grenzen auf. Zirka 600 Stunden hat von Scotti in die Realisierung des aufwändigen Stückes investiert, in dem sich allein 18 kleine Scharniere verstecken. Allerdings kommt der Aufwand auch künftigen Arbeiten zugute, bei denen er das einmal umgesetzte Thema wesentlich schneller einbringen und auch variieren kann. Gelernt hat von Scotti sein Metier über verschiedene Wege. So legte er nach dem Studium an den Fachhochschulen in Idar-Oberstein und Düsseldorf auch seine Meisterprüfung ab. Vorwärts gebracht habe ihn die Gesellenzeit in Düsseldorf, wo ausschließlich Unikate in Handarbeit gefertigt wurden. Doch auch die "klassische Ausbildung" in Idar-Oberstein - "mit Meister, Werkstatt auskehren und auch ein bisschen Druck" - habe gefruchtet. Seinen Schwerpunkt legt von Scotti auf Kontinuität: Er will Erbstücke fertigen, "Schmuck, der Generationen überdauert". Dank seiner häufigen Präsenz bei Messen weiß das mittlerweile ein überregionaler Kundenstamm zu schätzen, der sich bald erweitern dürfte. Denn 2007 stellt er in Tucson, Arizona aus.

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