Prima Blut als Dienst am Nächsten

BERNKASTEL-KUES. Außergewöhnliche Aktion: Mehr als 30 Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schule (BBS) traten zur freiwilligen schulinternen Blutspende an. Der DRK-Blutspendedienst West, Institut Bad Kreuznach, veranstaltete zusammen mit den Helfern des DRK-Ortsverbands Bernkastel-Kues und der BBS den Blutspendetag. Ziel der Aktion ist es, junge Blutspender zu gewinnen, denn die "Schere" zwischen Bedarf und Spendern klafft immer weiter auseinander. Und Blut ist in unserer Welt durch nichts zu ersetzen.

Gitta Kuntz lehnt sich entspannt auf der Liege zurück, der Arm kribbelt noch ein wenig, aber sonst fühlt sie sich wohl. Gerade hat sie sich rund 500 Milliliter ihres Blutes abzapfen lassen - Blut, das kranken Menschen Leben retten und Gesundheit erhalten kann. Ihre Nachbarin Jittra Suksangnan hat den kleinen Piekser noch vor sich, während Angela Mertesdorf beobachtet, wie ihr roter Lebenssaft langsam in den Beutel fließt. Für die jungen Frauen war es das erste, aber nach eigener Auskunft sicher nicht das letzte Mal, dass sie Blut spendeten. Mehr als 30 BBS-Schüler, darunter mehr Mädchen als Jungen, haben am schulinternen Blutspendetag teilgenommen. "Ein guter Anfang", freut sich Ärztin Dr. Jutta Hettinger von der DRK-Blutspendezentrale Bad Kreuznach, zuständig für Rheinland-Pfalz und das Saarland. Rund zwölf Termine nehmen die Teams täglich wahr mit zusammen rund 1000 Spendern. Aber der Bedarf an Blutkonserven steigt stetig - und die Zahl der Spender sinkt. Denn ab 69 Jahren darf man kein Blut mehr spenden. "Daher ist es unsere vordringliche Aufgabe, junge Leute ab 18 Jahren fürs Spenden zu motivieren", so Hettinger. Seit diesem Jahr läuft die Werbung des DRK-Blutspendedienstes verstärkt in Schulen mit dem Ziel, dass aus Erstspendern auch regelmäßige Spender werden. Für die BBS sei diese Aktion ein weiterer wichtiger Baustein im Sinne ihrer "Schule als Teil vom Leben der Menschen", erklärt Schulleiterin Brigitte Fischer. Aufmerksam geworden durch einen entsprechenden Zeitungsartikel und bei gleichzeitiger Anregung durch Hiltrud Kolz, Vorsitzende des DRK-Ortsvereines Bernkastel-Kues, war es für ihre Schule keine Frage mitzumachen, erklärt Fischer. Doch sollten die Schüler wissen, worum es geht: So ging dem Blutspendetag eine ausführliche Infoveranstaltung aller Beteiligten rund um das Thema Blutspenden, Bluteinsatz sowie das Arbeitsfeld des DRK voraus. Aber nicht jeder, der will, ist auch geeignet zum Spenden. Strengste Auswahlkriterien im Vorfeld dienen sowohl dem Spender- als auch dem Empfängerschutz. "Eine prima Sache, auf diese Weise Erstspender frühzeitig - und in der vertrauten Umgebung ihrer Schule - zu aktivieren", unterstrich Lehrerin Michaele Spang, die selbst bereits zum 20. Male Blut spendete. Und zum Abschluss wurden die Blutspender von ihren Mitschülern aus der Berufsfachschule Hauswirtschaft/Sozialwesen mit einer kleinen Stärkung bewirtet.

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